ETB: Ärger bei Verpflichtung von Oliver Nözel

Posse um Auflösungsvertrag könnte Fall für Kripo sein

TB und RevierSport liegt die Auflösungsvereinbarung vor. Die Signatur von Achim Anna ist auf dem Papier, dem ehemaligen 2. Vorsitzenden des Gesamtclubs sowie Ex-Leiter der TB-Fußballabteilung, hauptberuflich Geschäftsführer vom Unternehmen Hilti in Oberhausen. "Eine gefälschte Unterschrift", erklärt Offermann, "das würde uns Herr Anna eidesstattlich versichern." Die Frage stellt sich, warum ein Auflösungsvertrag da ist, der von einem nicht mehr im Amt befindlichen Funktionär gegengezeichnet wird - das mutet unnütz an. Offermann: "Genau so ist es. Sehr schwachsinnig."

Gleichfalls erklärt Roland Nowak, 15 Jahre lang ehemaliger Abteilungsleiter bei TB, aktuell nach eigener Aussage in beratender Funktion, zweifelt man auch das Formular an sich an, "das im Club so nicht existiert." In ähnlicher Form wurde es benutzt, erklärt Nowak, bei der Verpflichtung eines ehemaligen Trainers: Thorsten Möllmann. Damals, definiert Nowak, auch versehen mit einem Stempel. Und - offenbar nach Club-Meinung nicht unwichtig - mit der damals gültigen Unterschrift von Anna, Nachfolger von Nowak. "Der ja jetzt nicht mehr in Amt und Würden ist", erklärt Nowak. Allerdings den Auflösungsvertrag unterschrieben hat - was, wie gesagt, erstaunt. Tja, die Frage bewegt, welche Rolle spielt Möllmann?

Der sauer reagiert, einen "fast schon strafrechtlichen" Hintergrund vermutet, "wenn mein Name so ins Spiel gebracht wird." Nowak: "ETB-Manager Toni Pointinger hat uns gesagt, Herr Möllmann war bei der Verpflichtung von Oliver Nözel durch den ETB dabei." Möllmann streitet auch nicht ab, den ETB auf Nözel "aufmerksam gemacht" zu haben. Offermann weiter: "Wir haben uns mit Herrn Pointinger unterhalten, der aus allen Wolken fiel."

Und jetzt im Urlaub ist. Nächster Ansprechpartner ist Manfred Rummel - Offermann: "Man besteht auf diesem Vertrag." Klar ist, TB legte selbst noch keine rechtlichen Schritte ein. Kurzer Dienstweg: Werner Nakot, aktueller 1. TB-Vorsitzender, ist gleichzeitig Sachbearbeiter bei der Kriminalpolizei Oberhausen für Betrugsdelikte, "selbst aber nicht zuständig." Allerdings, da die Medien den Fall aufgreifen, wird ganz schnell der Begriff Urkundenfälschung aufkommen, "so dass die Polizei ermitteln muss."

Nachgefragt

Thorsten Möllmann, welche Rolle spielen Sie?

Oliver und ich standen immer in engem Kontakt. Die Darstellung in den Medien ist nicht richtig. Ich könnte etwas sagen, aber dann würde eine Bombe platzen. Machen Sie doch einmal richtig Krach!

Oliver hatte einen Amateurvertrag für ein Jahr bei TB unterschrieben. Die Laufzeit wurde dann aber vom Club einfach auf vier Jahre geändert. Später sah Oliver den Pass und die Gültigkeitsdauer. Er fragte natürlich nach, was das soll.

Und?

Damals erhielt er vom ehemaligen Vorsitzenden Achim Anna eine unterschriebene Bescheinigung, die er nur noch gegenzeichnen sollte und das Datum einsetzen, wann er auflösen wollte. Einfach blanko?

Ja. Jetzt, als das Angebot des ETB kam, hat er das Formular benutzt. Von diesem Ding konnte der aktuelle TB-Vorstand nichts wissen. Dieser hatte Oliver fünf Spieltage vor Saison-Schluss zugesichert, ihm bei einem Wechselwunsch zum Spielzeitende keine Steine in den Weg zu legen. Dann wollte man davon aber nichts mehr wissen, so dass Oliver dieses ursprüngliche Formular benutzte.

Dessen Gültigkeit, da mit Datum vom 29. Mai versehen, angezweifelt wird, da der Club-Unterzeichner Anna nicht mehr im Amt ist.

Ob Gültigkeit besteht, kann ich auch nicht sagen.

Nachgefragt

Manfred Rummel, platzt der Wechsel?

Was sollen wir machen, wir haben den Aufhebungsvertrag beim Verband vorgelegt, auf alles andere haben wir keinen Einfluss. Wir haben klar gemacht, alles kommt nur zustande, wenn es einen Auflösungsvertrag vorab geben würde.

Und jetzt?

Wir zahlen keinen Cent. Woher sollen wir denn auf dem Vertrag sehen, welcher Funktionär bei einem anderen Club gerade im Amt ist und wer nicht. Wenn der Akteur jetzt nicht kommt, dann halt im nächsten Jahr.