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RWE: Grabpflege
Die Besonderheit der Melches-Grabstätte

RWE: "Georg Melches würde sich im Grab umdrehen"
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Ulrich Blysma, Friedhofsgärtner des evangelischen Matthäus-Friedhofs Essen-Borbeck an der Dachstraße begrüßt die Entscheidung für die Fortsetzung der Grabpflege.

„Es freut mich als gebürtigen Essener, dass sich ein Gönner gefunden hat und das Grab von ‚Schorsch‘ Melches weiter gepflegt werden kann“, sagt der 41-jährige Bylsma. Sein Zusatz: „Das Pflegen der Gräber ist mein Beruf und wenn ich für mein Job keine Aufwandsentschädigung mehr bekomme, dann arbeite ich auch nicht weiter, dass sollte doch logisch sein“, erklärt Bylsma, der den Borbecker Friedhof bereits in der dritten Generation seiner Familie pflegt. Für den Familienvater von Ehefrau Yvonne und Tochter Sonique (9) ist die Grabpflege des RWE-Mitbegründers etwas Spezielles. „Ich betreue die Grabstätte von Melches schon im zwölften Jahr. Ich bin ein Essener durch und durch, das Grab ist eine Besonderheit“, betont Bylsma.

Trotz der Verbundenheit zu dem Traditionsverein, fühlt sich der Grabpfleger von den RWE-Verantwortlichen im Stich gelassen. „Ich habe die ganzen Probleme von RWE nur durch die Medien mitbekommen. Als ich hellhörig wurde, dass der Verein die Insolvenz beantragt hat, da habe ich den Klub angeschrieben und gefragt, wie es mit dem Geld für meine Grabpflege aussieht. Leider habe ich einen negativen Bescheid erhalten bzw. sollte ich meine Ansprüche geltend machen“, hält Bylsma immer noch enttäuscht das Schreiben vom RWE-Insolvenzverwalter Frank Kebekus in der Hand.

Die Enttäuschung des RWE-Fans wandelt sich binnen Sekunden in Verärgerung, wenn er über die Geschäftsführung bei RWE spricht: „Ich war mit meiner Firma im ‚Pro 100‘-Klub als Werbebanden-Partner bei RWE engagiert. Ich habe im Jahr 2.500 Euro investiert. Wenn ich sehe, wie der Verein gewirtschaftet hat, da muss ich leider sagen, dass ich meine Kohle in den Dreck gesteckt habe“, stellt der Klein-Unternehmer den RWE-Verantwortlichen ein schlechtes Zeugnis aus.

Bylsma ist sicher, dass sich Melches, der einstige Gründer und Ehrenvorsitzende von Rot-Weiss, „im Grab umdrehen würde“, wenn er wissen würde, wie es um seinen einstigen Vorzeige-Verein nun steht. Und auch der Harley-Davidson-Liebhaber hat die negativen Geschehnisse um RWE gehörig satt, kann sich gleichzeitig jedoch nicht von dem Klub abwenden. „Die RWE-Fans sind doch irgendwo alle gleich: Man meckert immer wieder, doch am Ende findet man sich zum Saisonbeginn an der Hafenstraße wieder.“

Bylsma weiß nicht nur, dass er seinen ‚Roten‘ immer die Stange halten wird, sondern gibt auch allen RWE-Anhängern und Friedhofsbesuchern – wie August Gottschalk (1955 Deutscher Meister mit RWE), der seinen einstigen Vorgesetzten Melches beinahe täglich besucht – der Matthäuskirche ein Versprechen: „Solange ich hier das Sagen haben werde, wird der Gedenkstein von Georg Melches immer erhalten bleiben. Das Grab pflege ich gegen ein Entgelt, doch den Erhalt des Gedenksteins würde ich sogar aus eigener Tasche zahlen“, beteuert der Friedhofsgärtner, der acht Mitarbeiter beschäftigt und 4.000 Gräber unter seiner Obhut hat.

Denn Blysma weiß, dass „Schorsch“ Melches ein Aushängeschild auf dem Borbecker Friedhof ist. „Jedes Begräbnis führt an einem Infokasten über Georg Melches vorbei. Seine Grabstätte genießt auf dem Friedhof einen Kultstatus“, sagt Bylsma mit strahlenden Augen und setzt fort: „Ich hoffe, dass RWE demnächst einige Aufstiege feiern wird, damit Georg Melches vom Himmel aus wieder voller Stolz auf sein gepflegtes Grab und sein Kind Rot-Weiss Essen blicken kann.“

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