Vor 275 Zuschauern in der EVORA-Arena trennten sich beide Mannschaften 1:1.
Die Gäste aus Schermbeck wurden, wie zuvor Hamm, zum ersten Mal nach einer Standardsituation gefährlich: Ein Freistoß aus halblinker Position landete direkt auf dem Kopf von Yves Lupitu, der HSV-Keeper Dominique Nowak überwand und zum Führungstreffer einnetzte.
Doch das Team des neuen Trainers Holger Wortmann reagierte keineswegs geschockt, sondern behielt den Schwung aus der Anfangsphase bei. Anders als in den vorangegangenen Partien agierten die Rothosen variabel, suchten den Pass in die Tiefe auf die laufstarken Angreifer Kevin Lanzendörfer, Marc Dyballa und Giancarlo Fiore. Doch der Makel der jüngeren Vergangenheit blieb: Die Gastgeber kamen viel zu selten zum Abschluss. So waren die beiden Schüsse von Fiore aus kurzer Distanz (39., 44.) eher die Ausnahme.
Fortschritte in puncto Tempo und Passspiel waren bei der Wortmann-Premiere aber nicht von der Hand zu weisen. Der SVS hingegen war nur sporadisch gefährlich und versuchte es vor allem mit langen Bällen. Insofern war der Pausenstand von 0:1 aus Sicht der Gäste durchaus schmeichelhaft. Nach dem Wechsel setzte der neue HSV-Coach mit den Hereinnahmen von Magnus Gunnarsson und Sebastian Stein ein deutliches Zeichen. Der Mut wurde mit dem Ausgleichstreffer durch Joker Gunnarsson belohnt. Doch Schermbeck reagierte. Weil auch die Gastgeber heiß auf die drei Punkte waren, brachten sie für den angeschlagenen Innenverteidiger Sebastian Krug mit Charly Kuntz einen weiteren Offensivakteur. Zwar prüfte Kuntz in der Schlussviertelstunde Müller mit einem Kopfball, unter dem Strich blieb es jedoch beim 1:1, das für beide Teams im Abstiegskampf keinen bedeutenden Fortschritt darstellt. Immerhin: Nach vier Spielen erzielte Hamm mal wieder ein Tor. "Wir haben einen Punkt gewonnen, weil Hamm in der zweiten Halbzeit deutlich stärker war. Im ersten Durchgang konnten wir noch mithalten, aber danach haben wir zu wenig nach vorne gemacht. Wir haben nur mit langen Bällen auf Seyit Ersoy oder Stefan Zepanski versucht, dass Bollwerk zu knacken. Insgesamt müssen wir mit dem Remis zufrieden sein", resümierte Schermbecks Vize-Chef Stefan Zens.