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Teutonia SuS Waltrop: Michael Breuer trifft nach Belieben
Ohne Kohle an die Spitze

Teutonia SuS Waltrop: Michael Breuer trifft nach Belieben
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Schon in den vergangenen Jahren galt Michael Breuer stets als ein Torgarant. Für 15 bis 25 Treffer war der Waltroper Stürmer immer gut. Doch in der gerade abgelaufenen Hinrunde bricht der 27-Jährige alle Rekorde, netzte in den ersten 16 Spielen bereits 20 Mal ein. Und katapultierte seine Teutonia SuS damit an die Tabellenspitze der Gruppe 3 der Landesliga West.

Im Interview mit RevierSport spricht Breuer über seinen unglaublichen Lauf und den Höhenflug der Waltroper, die sich in der Rückrunde den Traum vom Aufstieg in die Westfalenliga erfüllen wollen.

RevierSport: Bereits in den letzten Spielzeiten hat Teutonia SuS Waltrop regelmäßig im oberen Drittel der Landesliga mitgespielt. In diesem Jahr steht das Team erstmals konstant an der Tabellenspitze. Wie erklären Sie sich den Aufschwung?

Michael Breuer: Wir sind reifer geworden. Im wesentlichen spielt die Truppe bereits seit geraumer Zeit zusammen. In den letzten Jahren sind wir nach einem guten Start im Herbst aber immer eingebrochen. Erst jetzt ist es uns gelungen, eine gewisse Konstanz in unsere Leistungen zu bekommen.

Eine Leistung des Trainers?

Heiko Sulzbacher ist die wichtigste Person in dem ganzen Gefüge. Er hat es verstanden, unseren unbedingten Willen in die richtige Bahnen zu lenken. Wir haben in den letzten Jahren immer wieder bewiesen, dass wir zur Überheblichkeit und Selbstgefälligkeit neigen, sind mitunter recht launisch und sorglos mit unserer Einstellung umgegangen. Das hat sich grundlegend geändert. Dieser Lernprozess ist nun abgeschlossen. Außerdem hat unser Kader bereits durch die Ergänzungen vor der Saison eine deutlich höhere Qualität auch in der Breite erfahren, so dass es für uns keine Überraschung ist, dass wir dort oben stehen.

Sie sprechen die Neuzugänge an!

Dennis Apitzsch ist im Tor eine große Verstärkung. Aber auch Carsten Steinmann und Mathias Pauli haben schon einige Punkte für uns gerettet und sind die perfekte Ergänzung. Wir können nun nachlegen, das ist ein großer Vorteil.

Mit unglaublichen 20 Toren haben Sie einen großen Anteil an der Herbstmeisterschaft. Was läuft anders?

Ich habe einfach einen Lauf. Von Vorteil war sicherlich, dass ich bereits direkt zu Saisonbeginn getroffen habe. Dadurch ist der Druck, Tore erzielen zu müssen, ein wenig von mir abgefallen. Aber es liegt natürlich auch daran, dass die Mannschaft generell sehr erfolgreich und konzentriert spielt. Wir stehen hinten sehr gut, dadurch ergeben sich immer wieder Möglichkeiten schnell nach vorne zu spielen. Das kommt mir zu Gute.

In Waltrop wird kein Geld gezahlt. Spieler mit eingebauter Torgarantie werden überall gesucht. Sind Sie für den Klub überhaupt zu halten?

Möglichkeiten zu einem Wechsel gab es auch in der Vergangenheit immer wieder mal. Aber für mich steht ganz klar der Beruf im Vordergrund. Ich arbeite als Diplom-Ökonom in Düsseldorf und kann manchmal auch nur einmal wöchentlich zum Training. Es ist für mich schon ein enormer Aufwand, überhaupt in dieser Liga Fußball zu spielen. In Waltrop wird darauf Rücksicht genommen. Ob das woanders so wäre, weiß ich nicht. Und ein Umzug kommt für mich aus persönlichen Gründen nicht in Frage. In Waltrop leben meine Familie und meine Freunde. Das ist mir mehr wert, als Geld für mein Hobby zu erhalten. Da müsste schon ein Wahnsinnsangebot kommen, damit ich überhaupt darüber nachdenke.

Dennoch muss der Verein damit rechnen, dass in dem erfolgreichen Team gewildert wird. In der Westfalenliga wird man ohne entsprechende Vergütung kaum eine konkurrenzfähige Truppe auf die Beine stellen können, oder?

Das weiß ich nicht. Ich kann natürlich nur für mich sprechen. Aber wir sind eine über Jahre gewachsene verschworene Gemeinschaft, in der ein Großteil der Spieler mittlerweile fest im Berufsleben steht. Das ist das große Glück für den Verein. Ich glaube, für uns alle wäre die Westfalenliga noch einmal eine große sportliche Herausforderung. Ohne Geld ist es natürlich nicht einfach, neue Spieler nach Waltrop zu holen. Mit Sven Mäder und Andre Saban ist das für die Rückrunde ja bereits gelungen. Und in der Westfalenliga wären wir auch für andere Spieler interessant, die sich bei uns in einem soliden Umfeld sportlich weiter entwickeln können.

Wer sind Ihre größten Konkurrenten um den Aufstieg?

Es sind noch drei Teams eng beisammen. TuS Eving-Lindenhorst, Wattenscheid 08 und wir haben uns ein bisschen abgesetzt. Ich denke, aus diesem Kreis wird der Aufsteiger kommen. Unser Vorteil ist, dass sich in diesem Jahr - im Gegensatz zur letzten Saison mit dem ASC Dortmund - keine Übermannschaft in der Liga befindet. Wenn wir auch in der Rückrunde weiter so konzentriert bleiben, können wir es schaffen. Das Potenzial dazu haben wir.

Gibt es eine spezielle Vorbereitung?

Die Pause ist ja recht kurz. Daher ist keine besondere Vorbereitung erforderlich. Wir beginnen am 6. Januar wieder mit dem Training und spielen zwischendurch drei Hallenturniere. Das sollte reichen.

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