Lange sah es im Spiel der SF Niederwenigern in der Landesliga Niederrhein nicht nach einem Sieg aus. Nach einer turbulenten Schlussphase wurde der VfB Frohnhausen mit 2:1 (0:1) niedergerungen.
„Es war ein glücklicher Sieg“, konstatierte Sportfreunde-Trainer Marcel Kraushaar. In der Tat lag seine Mannschaft bis zur 88. Minute noch mit 0:1 zurück. Bis weit in die zweite Halbzeit tat sich der Gastgeber schwer, große Chancen zu erspielen, am Ende waren es zwei Standardsituationen und eine Rote Karte gegen Marvin Gille, die für den umjubelten Heimsieg sorgten.
„Die erste Halbzeit war das Gegenteil von dem, was wir uns vorgenommen haben“, so Kraushaar. „Ich war überrascht von der ersten Halbzeit. In den vergangenen Wochen haben wir uns an unseren Plan gehalten und die Gegner meist dominiert. Das war diesmal über 60 Minuten nicht der Fall.“
So war es zumeist der emsige Frederick Gipper, der mit seinen Märschen über die rechte Seite für Gefahr sorgte. Seine Hereingaben wurden aber nicht verwertet (22., 31.), einmal scheiterte er selbst mit seinem schwächeren linken Fuß (35.).
Nach einem Wechsel in Durchgang zwei kamen die Gastgeber etwas mehr auf und erspielten sich ein Übergewicht, ohne wirklich gefährlich zu werden. Zur Krönung verschoss Dominik Enz in der 65. Minuten einen Handelfmeter, wenig sprach für einen Heimsieg. „In den letzten 30 Minuten haben wir den Willen gezeigt, den man benötigt, um hier noch etwas zu holen. Wir hatten dann endlich die Dominanz, ohne aber wirklich zwingend zu sein“, bemängelte Kraushaar.
Der Innenverteidiger als Goalgetter dreht das Spiel – Sonderlob vom Trainer
Am Ende war es Innenverteidiger Sergej Stahl, der nach zwei Standardsituationen zur Stelle war und das Spiel drehte (88., 90.+2). Für ihn hatte der Übungsleiter ein Sonderlob übrig. „Es ist Charakter in der Mannschaft, es ist Wille in der Mannschaft. Am Ende haben wir es uns auch über die Einstellung mal verdient. Sergej ist der personifizierte Wille. Er hat es in der zweiten Halbzeit hervorragend gemacht. Ich bin stolz darauf, dass wir das Spiel am Ende noch gedreht haben.“
Dabei war es natürlich kein vordergründiges Ziel dieser Einwechslung, für mehr Torgefahr zu sorgen. Vielmehr war Kraushaar mit der Leistung seiner Innenverteidigung in der ersten Halbzeit nicht ganz zufrieden. „Wir haben Sergej bewusst eingewechselt. Wir hatten den Eindruck, dass Issa Issa den Ball festgemacht hat und Frohnhausen primär darüber gefährlich wurde. Da hatten wir wenig Kontrolle, das hat Sergej deutlich besser hinbekommen.“
Wir sind gut beraten, erst einmal zu schauen, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, haben wir eine echte Chance, weiter oben mitzuspielen.
Marcel Kraushaar
Da Blau-Weiß Dingden gegen den FC Kray nicht über ein 0:0 hinauskam, thronen die Sportfreunde als Tabellenführer der Landesliga. Kraushaar bleibt vor dem Spitzenspiel beim Dritten, dem SV Biemenhorst, aber weiter bescheiden. „Wir sind gut beraten, erst einmal zu schauen, dass wir unsere Leistung auf den Platz bringen. Wenn wir das schaffen, haben wir eine echte Chance, weiter oben mitzuspielen.“
Am Sonntag, dem 14. April, geht es also zum SV Biemenhorst. Kraushaar ist voller Vorfreude. „Es ist eine exzellente Fußballmannschaft, die uns im Hinspiel große Probleme bereitet hat. Da müssen wir deutlich stabiler agieren. Ich bin guter Dinge, denn gegen die Mannschaften von oben haben wir bislang immer gute Leistungen gebracht.“ Anstoß ist um 15:15 Uhr.