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Mit Toku kehrte Horbachs Ehrgeiz zurück

WSV Bochum: Mit Toku kehrte Horbachs Ehrgeiz zurück
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Bescheidenheit ist nicht die Eigenschaft, die Willi Horbach zu allererst attestiert werden muss. Der Manager des Werner SV weiß, dass seine Art nicht immer gut ankommt.

„Auch wenn mir der raue Wind um die Nase pfeift und 100.000 Leute wie die Rohrspatzen auf mich schimpfen. Das ist mir scheißegal. Die anderen sehen nicht, was ich sehe. Gute Spieler erkenne ich schon oft an der Körpersprache. Ich hab nunmal ein besonderes Näschen.“

Das bewies er auch, als er im Sommer 2009 Thomas Gerner zum WSV lotste. Nach der tollen Saison 2009/10, die die 06er auf einem überraschend gutem Platz vier beendeten, lief es in der aktuellen Hinrunde gar nicht. Schweren Herzens sah sich Horbach gezwungen zu handeln. „Irgendwann steigt der Druck im Umfeld, zum Beispiel von den Sponsoren. Menschlich war es eine harte Entscheidung, sportlich war sie aber richtig.“ Denn nach der Demission holte der WSV gegen die SG Langenbochum und die SSV Buer jeweils einen 1:0-Sieg und kletterte auf Rang elf.

"Wer nicht verletzt ist, der ist jetzt auch beim Training"

Farat Toku, Horbachs winterlicher Sensationstransfer, hauchte dem Team neues Leben ein. „Er macht alles richtig“, ist sein Mentor begeistert. „Bei Tommy (Gerner) hatte es sich offenbar alles etwas abgenutzt. Der Biss hat gefehlt.“ Toku, der neue Spielertrainer, genießt nicht nur bei den Mannschaftskollegen Respekt, sondern auch die Anerkennung Horbachs: „Ich bin ganz erstaunt, wie schnell sich Farat den Respekt der Jungs erarbeitet hat. Er ist kein Sprücheklopfer, aber neue Besen kehren nun mal gut. Und wer nicht verletzt ist, der ist jetzt auch beim Training!“

Auch ein „Rohdiamant“ wie Silwester Kommorowski, der eigentlich noch in der A-Jugend des WSV kickt, nun aber bei der „Ersten“ reinschnuppert. „Der Junge ist ein Riesentalent, hat eine super Ausbildung. Wie der die Bälle reinhaut, das ist Wahnsinn.“ Dem polnisch-stämmigen Youngster mangelte es offenbar aber mitunter an der richtigen Einstellung. Jegliche Flausen hat ihm Toku nun jedoch ausgetrieben. Horbach: „Farat hat ihn ins Gebet genommen, jetzt kommt er schon eine Stunde vor Trainingsbeginn zum Platz.“

"Bei mir gibt es kein Wenn und Aber"

Mit einer ähnlichen Lobhudelei wird Erkan Kizan, Winter-Zugang vom SV Herbede, geadelt: „Nach gerade einmal fünf Tagen im Verein war er schon vollkommen integriert, er hat uns sofort weitergeholfen.“ Dass die letzten beiden Partien zu null endeten, darf sich Kizan als Abwehrspieler auch auf die eigene Schulter klopfen.

All diese Dinge haben Horbachs jüngste Überlegungen, die Brocken hinzuwerfen, mit einem Handstreich weggewischt. „Ich bin 55 Jahre alt. Fünf Jahre mache ich das noch. Aber eins ist klar: Abstieg geht gar nicht! Bei mir gibt es kein Wenn und Aber, der sportliche Erfolg steht bei mir immer an erster Stelle. Ich bin einfach ein Fußball-Verrückter!“

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