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VfL Wedau III: Studentenmannschaft in der Kreisliga C
Erst Stift und Audimax, dann Ball und Rasen

Der VfL Wedau III: Die (wohl) einzige Studentenmannschaft im Amateurfußball des Ruhrgebiets
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Dass sich Studierende im Umgang mit Zettel und Papier verstehen, ist bekannt. Dass sie aber auch noch recht manierlich gegen das runde Leder treten können, ist - etwaigen Vorurteilen zum Trotz - nicht neu, aber dennoch nicht alltäglich. Die Spieler des VfL Wedau III sind ein Beispiel dafür, dass Studieren und das Vorhaben, ernsthaft am Ligabetrieb teilzunehmen, sich nicht grundsätzlich ausschließen.

Bei Tura 88 stieß das Projekt "Studentenmannschaft" zwar auf wenig Gegenliebe, doch der VfL Wedau erklärte sich bereit, der neuen Mannschaft dennoch eine Heimat zu bieten und ihr in Absprache mit dem Verein die Platzanlage zur Verfügung zu stellen. "Wichtig war uns, unabhängig agieren zu können. Selbstverwaltung und autonome Traininigspläne waren und sind weitere wichtige Faktoren für uns", erklärt Mittelfeldspieler Thomas Orak und ergänzt: "Wir brauchten einfach ein studentengerechtes Umfeld."

Als im Juli 2004 schließlich das erste Training der neu gegründeten Studentenmannschaft stattfand, versammelten sich über 30 Studenten auf der VfL-Sportanlage an der Masurenalle. Wie ein Lauffeuer hatte sich die Nachricht von der "Studententruppe" mit Ligazugehörigkeit in der Bibliothek und den Vorlesungssälen der Duisburger Hochschule herumgesprochen.

Ihre erste Spielzeit, die Saison 2004/2005, beendeten die angehenden Akademiker auf dem zwölften Tabellenplatz. Im Jahr darauf lief es sogar noch besser. Nachdem die ersten sechs Saisonspiele allesamt gewonnen wurden, reichte es am Ende "nur" zu Rang zehn.

Die Gründe für die teilweise recht unkonstanten Leistungen der "Uni-Kicker" sind vielschichtig. Christian Rehse y Ruiz , Student der Wirtschaftswissenschaften, Ex-Torwart und jetziger Abwehrspieler im Team ohne Trainer, erklärt: "Wir organisieren alles selbst. Trikots, Bälle, Schuhe, sämtliche Trainingsutensilien. Zudem haben wir eine Menge Leute bei uns, die gebürtig nicht aus dem Ruhrgebiet kommen. In den Semesterferien fahren die alle in ihre Heimat und fehlen uns dann Woche für Woche auf dem Fußballplatz. So kommt es, dass wir in der vorlesungsfreien Zeit meist nicht so erfolgreich spielen." Teamgründer und Ex-Spielertrainer Uwe Bögr ergänzt: "Ich glaube, wir haben bis jetzt nicht zweimal hintereinander mit derselben Anfangsformation auf dem Platz gestanden. Das Potenzial der Truppe ist riesig, aber auf Grund der äußeren Begleitumstände ist es uns fast unmöglich, Kontinuität in die ganze Sache zu bringen."

Ein Umstand, dem die Verantwortlichen im Team jetzt mit der Installation eines externen Trainers begegnen wollen. Denn seit es die Mannschaft gibt, leiten verschiedene Spieler das Training des Duisburger C-Ligisten. Momentan coachen Thomas Orak, Patrick Schmidt und Lukasz Niertadzik das Team. "Wir wissen, dass Dinge wie Klausurstress oder andere universitärbedingte Probleme mit einem externen Trainer nicht komplett beseitigt werden können", sagt Thomas Orak. "Dennoch wäre es von Vorteil, wenn uns ein Außenstehender trainieren würde. Ein externer Coach hat einfach mehr Abstand zur Mannschaft und kann uns so ganz neue Impulse geben."

Zudem ist geplant, einen Sponsor mit ins Boot zu nehmen. Doch denn zu finden, ist für die Studenten nicht leicht. Ruiz: "Natürlich wäre ein eigener Sponsor super und würde vieles leichter machen." Mit einem Schmunzeln auf den Lippen fügt der in Saragossa geborene VfL'ler hinzu: "Wenn jemand Interesse hat, kann er sich gerne melden."

Neben allen Schwierigkeiten haben die Studenten aber auch etwas, was sie stark macht. "Der Teamgeist", da sind sich alle einig, "ist unsere große Stärke". Und den braucht die "Dritte" der Blau-Weißen auch. Denn auf Unterstützung aus den beiden anderen Mannschaften des Vereins dürfen sie nicht zählen. Ein Verhältnis zum Rest des Klubs ist beinahe nicht existent. Kontakte zu Spielern der ersten beiden Mannschaften gibt es kaum, Vereinsfeiern finden in der Regel ohne die Akteure der dritten Mannschaft statt. "Natürlich hätten wir gerade im Bereich der Ausrüstung manchmal gerne mehr Unterstützung", sagt Christian Ruiz nachdenklich, fährt aber rasch fort: "Wir wollten autonom sein. Also müssen wir jetzt auch mit den Unannehmlichkeiten einer solchen Entscheidung leben."

Dass die einzige Studentenmannschaft des Ruhrgebiets mit den Widrigkeiten, die das Studentenleben mit dem Vorhaben, ligagebundenen Fußball zu spielen, leben kann, beweist sie derzeit wieder Wochenende für Wochenende. Denn auch wenn die Ergebnisse nicht immer stimmen, eines ist den bislang 40 bis 50 Spielern, die für den VfL Wedau III die Stiefel geschnürt haben oder sie noch immer schnüren, immer gemein gewesen: Der Spaß an der schönsten Nebensache der Welt.

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