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Kreis DU/MH/DIN: Härteres Durchgreifen für "Amateur-Rüpel" erwünscht
Althaus: "Haben aktuell kein Gewaltproblem"

Kreis DU/MH/DIN: Härteres Durchgreifen für "Amateur-Rüpel" erwünscht
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Das Problem Fußball und Gewalt ist bekannt. Während die Profi-Klubs eher mit Gewaltausbrüchen rivalisierender Fan-Gruppierungen konfrontiert sind, fallen in den unteren Amateurklassen vermehrt die Akteure der Klubs diesbezüglich auf. Hierbei sind auch Übergriffe gegen Schiedsrichter keine Seltenheit. "Schlagen im minder schweren Fall gibt es nicht", stellt Ulrich Pütz, seit April Vorsitzender der neu gewählten Kreisspruchkammer im Kreis 9 (Duisburg, Mülheim, Dinslaken), unmissverständlich klar:

Nachgefragt bei Wolfgang Krutzke, Schiedsrichter-Obmann Kreis 9

RevierSport online: Herr Krutzke, kennen Sie das vom FVN veröffentlichte Dokument "Sicherer Fußball am Niederrhein" ?

Wolfgang Krutzke: Mir ist das Empfehlungsschreiben zwar bekannt. Dazu muss ich aber erwähnen, dass ich selbst nur rein zufällig davon erfahren habe.

RevierSport online: Wie resümieren Sie die abgelaufene Spielzeit aus Schiedsrichtersicht?

Wolfgang Krutzke: Das war leider teilweise ein Rückfall in die alte unsägliche Zeit. Besonders RWS Lohberg und der 1. FC Hagenshof haben uns dabei Kopfschmerzen bereitet, da diese Vereine am häufigsten vor der Spruchkammer aufgetaucht sind.

RevierSport online: Denken Sie, dass man in der aktuellen Saison eine Verbesserung erwarten kann?

Wolfgang Krutzke: Ich sehe der Sache positiv entgegen. Wir haben selbst eine Liste angefertigt, wo wir Problemvereine aufgezeigt haben. Das sind insgesamt 13. Das ganze soll aber keineswegs die Klubs diskriminieren. Es gibt uns vielmehr an, dass wir für die Partien dieser Teams nur erfahrene Schiedsrichter ansetzen, denn einige Spielabbrüche wären in der vergangenen Spielzeit vermeidbar gewesen, wenn entsprechend routiniertes Personal gepfiffen hätte. Außerdem denke ich, dass die angemessen harten Urteile von der neuen Kreisspruchkammer um Ulrich Pütz für entsprechende Abschreckung sorgen. Eine ordentliche Streuung des FVN-Dokuments wäre auch wünschenswert, denn alles, was sich gegen Gewalt richtet, ist sinnvoll.

Nachgefragt bei Guido Danek, Presse-Chef beim FVN

RevierSport online: Hallo Herr Danek. Der FVN sah angesichts einiger unschöner Vorkommnisse im Amateurfußball zu Beginn der Rückrunde 2006/07 Handlungsbedarf. Wie sieht das erste Fazit aus?

Guido Danek: Leider fällt es uns vom Verband sehr schwer, jetzt bereits ein ordentliches Fazit zu ziehen. Ob unsere Aktion "Sicherer Fußball am Niederrhein" etwas gebracht hat oder nicht, vermag ich kaum zu sagen.

RevierSport online: Haben Sie keine Statistiken oder Erfahrungsberichte von Vereinen oder Schiedsrichtern, die Ihnen ein repräsentatives Feedback liefern?

Guido Danek: Natürlich habe ich eine Statistik. Leider kann ich Ihnen nur das sagen, was von den Staffelleitern und den in der Verantwortung stehenden Personen in den Kreisen bei uns ankommt.

RevierSport online: Und das ist nicht allzu viel?

Guido Danek: Nein, das ist stark verbesserungswürdig. Generell ist das Thema Fußball und Gewalt ein sehr tränenreiches Tal.

RevierSport online: Was meinen Sie genau?

Guido Danek: In Kreisen, in denen das Problem nicht als ein real existierendes Problem wahrgenommen wird, weil es tatsächlich kaum vorkommt, ist die Bereitschaft über das Thema zu reden größer als in Bezirken, wo es in regelmäßigen Abständen zu Gewalt kommt.

RevierSport online: Das ist aber nicht das ganze Problem, oder?

Guido Danek: Nein, das Problem fängt ganz oben an. Ich würde mir speziell in diesem sehr heiklen Bereich viel mehr Zusammenarbeit mit dem DFB und den anderen Verbänden wünschen. Vor der Saison wollten wir eine Postkarten- und Aufkleberaktion unter dem Motto "Rot für Rowdys" starten. Ein anderer Verband hatte bereits eine eigene Aktion und wollte unsere nicht mittragen. Also landete die Idee in der Mottenkiste.

RevierSport online: Sie bemängeln also auch die Kooperationsbereitschaft zwischen den Verbänden. Wie sieht es Verbandsintern aus?

Guido Danek: Die Verbände müssen sich ohne Zweifel auch hinterfragen. Jeder kämpft da seinen eigenen Krieg. Hinzu kommt, dass es auch, gerade wenn es um den Informationsfluss geht, in unserem Verband etliche Löcher gibt. Bitte bedenken Sie aber auch, dass es in den Landesverbänden zumeist ehrenamtliche Mitarbeiter sind, die versuchen, ihre Sache so gut wie möglich zu machen.

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