Hamborn 90: Betrug

15 Punkte Abzug und jahrelange Sperren

Drei Jahre Sperre für ein Vorstandsmitglied, ein Jahr Sperre für den Trainer und 15 Punkte Abzug am Saisonende – mit diesen Sanktionen belegte die Kreisspruchkammer (KSK) in Duisburg am Mittwochabend den A-Ligisten SV Hamborn 90. Eine Strafe, deren Ausmaße aufhorchen lassen. Was war passiert? „Wir haben auf der Grundlage verhandelt, dass Hamborn 90 nachweislich Spieler eingesetzt hat, die nicht spielberechtigt waren“, erklärte Ulrich Pütz, Vorsitzender der KSK, gegenüber RevierSport.

Vorstandsmitglied drei Jahre gesperrt

Aufgeflogen war der Betrug durch zwei Platzverweise der Hamborner in der Partie gegen Wacker Dinslaken am 11. September. Burak Aydinli beleidigte den Schiedsrichter, nachdem er die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Sein Mitspieler Tayfun Ay hatte den Unparteiischen sogar angespuckt. Der Schiedsrichter trug die Verfehlungen in den Spielbericht ein und so nahm die KSK die Untersuchung auf und stellte fest, dass Hamborn 90 mehrfach Spieler einsetzte, die keine Spielberechtigung hatten.

Am härtesten wurde dafür Vorstandsmitglied Hasan Uzun bestraft, der in den nächsten drei Jahren keinerlei Amt oder Funktion im DFB, dem Fußballverband Niederrhein (FVN), einem anderen Landesverband oder einem Verein ausüben darf. Begründet wird das Urteil in den amtlichen Mitteilungen des FVN mit „mehrfachen Falscheintragungen im Spielbericht, seiner vorsätzlichen Falschaussagen vor der Kammer in der Verhandlung am 28.09.11 und seinem grob unsportlichen Verhalten als Vereinsvertreter seinen Spielern gegenüber.“ Außerdem muss der Verein dafür sorgen, dass Uzun bis zum 26. Oktober 2014 keine Sportanlage mehr betritt, auf der Hamborn 90 spielt. Trainer Neset Ekici darf ein Jahr lang kein Amt in einem Verband oder Verein ausüben.

15 Punkte Abzug am Saisonende

Die betroffene Mannschaft des Vereins wird die Verfehlungen wahrscheinlich mit dem Abstieg in die B-Liga bezahlen müssen. Das aktuelle Schlusslicht der Staffel A 2 erhält am Saisonende einen Abzug von 15 Punkten. Die beiden betroffenen Akteure wurden für fünf (Aydinli) und neun Monate (Ay) gesperrt Darüber hinaus muss der Verein satte 1000 Euro Strafe zahlen. „Die Strafen haben nichts mit irgendwelchen Ausschreitungen zu tun“, stellte Pütz klar.

Weil der Verein und die beteiligten Personen noch die Chance haben, Berufung einzulegen, ist das Urteil nicht rechtskräftig. „Dann würde der Fall in einzelnen Punkten noch mal vor der Bezirksspruchkammer verhandelt“, erläutert Pütz das Prozedere.