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Amateure dürfen spielen
Keine Ausfälle am Sonntag im FVN-Kreis 9

Kreisliga MH/DU: Sonntagsspiele finden statt
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Hertha Hamborn und Co. dürfen atmen: Die vom FVN-Kreis 9 wegen zahlreicher Ausschreitungen angedrohte Sperre für drei Spieltage wird vorerst ausgesetzt.

Frank Adams ist ein Mann der klaren Worte. "Wir sind ein ganz normaler Fußballkreis und die betroffenen Mannschaften keine Klopper", sagt der Vorsitzende des Kreises 9 im Fußball-Verband Niederrhein (FVN).

Dabei sollten am kommenden und dem darauf folgenden Wochenende mindestens fünf Teams vom Spielbetrieb ausgeschlossen werden. Was ist geschehen?

An den ersten zehn Spieltagen im FVN-Kreis 9, der die Städte Mülheim/Ruhr, Duisburg und Dinslaken umfasst, kam es zu bereits zehn Spielabbrüchen. teilweise wurden die Schiedsrichter bedroht, mitunter gingen sich die Kicker auch selbst an den Kragen.


Daraufhin hatte der zuständige Schiedsrichterausschuss für fünf Mannschaften der dortigen Kreisligen eine Sperre ausgesprochen. Zu den Spielen von Croatia Mülheim, TB Heißen (beide Kreisliga A), Hertha Hamborn II, Hamborn 90 II (beide Kreisliga B) wurden am vergangenen Sonntag keine Schiedsrichter geschickt, sodass die Partien ausfallen mussten. Nur Yesilyurt Möllen (Kreisliga C) war trotz Ausschreitungen nicht von dem Bann betroffen, da in der untersten Kreisklasse nicht zwingend ein Unparteiischer benötigt wird, denn dort kann auch ein Betreuer pfeifen.

Die Sperre sollte eigentlich drei Spieltage umfassen, doch nach einer Sitzung am Mittwochabend hat die Spruchkammer entschieden, die Sperre vorerst auszusetzen. "Die Mannschaften spielen sozusagen auf Bewährung. Allerdings ist zum Beispiel TB Heißen in den letzten 20 Jahren nie auffällig geworden. Dass die jetzt in der Presse als Prügeljungs dastehen, ist einfach nicht gerecht", sagt Adams.

Das Phänomen, dass sich Ausschreitungen gerade auch auf den unterklassigen Sportplätzen häufen, sei seiner Meinung nach nur ein Spiegelbild der Gesellschaft und kein originäres Problem des Fußballs. "Die Gewaltbereitschaft ist insgesamt einfach größer", meint Adams.

Auch der häufig geäußerte Vorwurf, vor allem Teams mit vielen Spielern mit Migrationshintergrund seien immer wieder auffällig, schmettert der Funktionär ab. "Es sind nicht immer die Türken, auch die Deutschen wissen sich oft genug nicht auf dem Sportplatz zu benehmen", sagt Adams.

Am kommenden Montag trifft sich der Kreisvorstand erneut, um das weitere Vorgehen gegen unverbesserliche Fußballer zu besprechen. Sollte am Wochenende alles ruhig bleiben, werde es vorerst keine Sanktionen geben. Falls es aber erneut zu Spielabbrüchen komme, wollen die Verantwortlichen alle Strafenregister ziehen.

Als abschreckendes Beispiel gilt der A-Ligist Hamborn 90 I. Den Hambornern werden wegen wiederholter Ausschreitungen am Ende dieser Saison 15 Punkte abgezogen.

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