Kreisliga A Nord-West:
Der SV Borbeck lebt wieder. Das bisherige Schlusslicht konnte bereits am Donnerstagabend mit einem 2:1-Sieg bei der Turngemeinde Essen-West, die am Sonntag gegen Altenessen 18 (1:3) ein weiteres Mal unterlegen war, die Rote Laterne abgeben. Am Ende des Tableau steht nun Aufsteiger BV Altenessen. Die Kicker vom Kaiserpark mussten binnen vier Tagen gleich zwei bittere Niederlagen einstecken.
Am Donnerstagabend unterlag der BVA am heimischen Kaiserpark dem neuen Essener Hallenstadtmeister und A-Liga-Tabellenführer SC Phönix mit 0:3. „Der BVA hat sich gut verkauft. Doch wir haben einfach die bessere Mannschaft und einen Volkan Yilmaz“, hat Phönix-Coach Arndt Krosch gut lachen. Denn in seinen Reihen steht eben ein Yilmaz, der in Altenessen seine Saisontore 20 und 21 erzielte und das, obwohl man ein paar Tage vorher von einem Mittelfußbruch (RS berichtete) beim Ausnahmekönner der Liga sprach. „Ich habe mich diversen Untersuchungen unterzogen und dabei wurde festgestellt, dass der Mittelfuß nicht durch ist. Ich spiele auf eigene Verantwortung mit schmerzstillenden Mitteln“, klärte Yilmaz am Rande der Essener Hallenmeisterschaften auf.
Phönix triumphierte am Sonntag auf dem Parkett und der BVA musste die nächste bittere Pille schlucken. Die Truppe von Coach Walter Minnewitsch unterlag im Abstiegsfight bei der DJK Eintracht Borbeck mit 1:3. „Wir haben uns wieder Respekt verschafft. Wir sind endlich in der Liga angekommen“, atmet DJK-Trainer Marcel Müller tief durch. Dabei kann sich der Übungsleiter allen voran bei Goalgetter Patrick Adam bedanken, der den zwischenzeitlichen 0:1-Rückstand im Alleingang zum 3:1-Sieg für seine Farben umwandelte. Müller: „Patrick ist natürlich unsere Lebensversicherung. Aber auch die anderen Jungs haben sich unglaublich reingehauen. Lob gebührt auch unserem Neuzugang Tim Grella, der nach seiner Einwechselung richtig gut agierte.“ Grella wurde kurzfristig reaktiviert. Zuletzt war Grella für den SC Phönix am Ball.
Ganz anders als Müller, konnte TuS 84/10-Coach Jürgen Zabinski sein Team nicht loben. Die Mannschaft von der Germaniastraße unterlag im Spitzenspiel bei Wacker Bergeborbeck trotz 50 minütiger Überzahl mit 1:2. „Ich habe meinen Jungs die ganze Woche lang gepredigt, was uns an der Cathostraße erwartet. Das ist ein Derby in dem man Asche fressen muss. Doch meine Spieler hatten an diesem Tag eine fatale Einstellung“, schüttelt Zabinski mit dem Kopf und legt nach. „Ich glaube, dass wir schon seit über fünf Jahren bei Wacker nicht gewinnen konnten. Wir können uns das nächste Mal die 3,5 Meter an die Cathostraße sparen und direkt die Punkte mit der Post schicken. Ich bin einfach nur von meinen Spielern enttäuscht.“
Enttäuschung? Der Begriff ist für Wacker schon zum Fremdwort geworden. Denn dem, was Trainer Frané Piljic an der Cathostraße rausholt, gebührt aller größter Respekt. „Wir können kein Fußballspielen, aber dafür kämpfen wie ein Panzer. Und was man mit bedingungslosem Einsatz erreichen kann, zeigt mein Fight-Club Woche für Woche. Der Sieg hat dies noch einmal unterstrichen“, sagt Spielertrainer Pilijc, der in der 40. Spielminute vom Platz gestellt wurde und bedankt sich bei seinem Team. „Ich habe den Jungs in der Kabine gesagt, dass der Trainer Scheiße gebaut hat und Hilfe braucht. Sie haben mir geholfen indem sie das Match zu unseren Gunsten entschieden haben.“ Doch auch nach dem Sieg im Spitzenspiel und dem Doppelpack von Tormaschine Gökhan Bilen will der gebürtige Kroate nichts vom Aufstieg hören. „Wir werden nicht aufsteigen. Es wird für uns nicht reichen. Andere Mannschaften sind viel stärker besetzt.“
Einer von den Klubs, die Pilijc meinen könnte, ist Al-Arz Libanon. Doch die „Zedern“, die bei den Hallenmeisterschaften noch eine große Aufholjagd angekündigt hatten, erhielten beim Trainer-Debüt von Stephan Rittmann einen Dämpfer und mussten sich mit einem 3:3-Unentschieden in Frohnhausen begnügen.
Kreisliga A Süd-Ost:
Im Süd-Osten fanden am Wochenende nur drei Begegnungen statt. Das vierte geplante Spiel zwischen dem SV Isinger und Blau-Gelb Überruhr wurde abgesagt. Der Heisinger SV wäre im Endeffekt wohl auch nicht böse über eine Spielabsage gewesen. Denn das Schlusslicht unterlag beim FC Kray II mit 1:3 und kann sich wohl langsam auf die Kreisliga B einstellen. Anders sieht dies bei Borussia Byfang und dem VfL Kupferdreh aus. Die Partie zwischen dem Mittelfeld-Duo der Liga entschied der VfL durch zwei Treffer von Yakup Misini zwar zu seinem Gunsten, doch beide Klubs spielen nur noch um die goldene Ananas und können bereits mit ihren Planungen für eine weitere A-Liga-Spielzeit beginnen. Auf diese will der SV Kupferdreh unbedingt verzichten. Beim 3:0-Erfolg gegen den FSV Kettwig untermauerte der Tabellenführer seine Ambitionen. „Das war sicherlich nicht unser bestes Spiel. Doch alle ordnen sich unserem Ziel unter. Wenn man hoch will, dann muss man auch die schlechteren Spiele gewinnen“, weiß SVK-Coach Michael Wüsten.
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