Aber auch sonst hält Trainer Günter Szopinski große Stücke auf seine Kicker. "Wir sind besonders offensiv stark besetzt", schwärmt der Coach und verweist dabei auf die beiden Stürmer Manuel Ekers und Michel Hilgert. Nun ist mit Sascha Guettari - einer von vier Neuen im Kader der ersten Mannschaft - ein weiterer Topmann im Angriff für die Spielklasse geholt worden. Der Lohn: Mit 57 Toren hat das Team die meisten Treffer in der Gruppe erzielt. Doch gutes Personal ist halt nicht alles. Und den Abgang von Christopher Mahnkopf bedauert er schon. "Das ist eine große Lücke, er war als Manndecker gesetzt. Aber scheinbar hat er im Moment andere Dinge als Fußball zu tun", zeigt sich Szopinski ein wenig enttäuscht von der plötzlichen Entscheidung seines Nachwuchskickers. Denn ansonsten kann er immer auf den Rückhalt der jungen Leute vertrauen.
Ist in der Rückrunde aus privaten Gründen nicht am Ball: Christopher Mahnkopf (Manndecker SC Buschhausen 1912)
"Die Jugendarbeit ist hier vollkommen intakt. Ich integriere immer wieder junge Leute in meinem Team und das mit Erfolg", freut sich der Ex Sardegna-Akteur und verweist auf den aktuellen Kader: "Im Moment sind nur vier Mann im Team, die in ihrer Jugend nie für uns gespielt haben."
"Knaller" zum Rückrundenstart
Doch bei aller Euphorie: Sieben Zähler Rückstand auf die beiden Spitzenreiter Rhenania Bottrop und VfR 08 Oberhausen sind schon eine Hausnummer. So geht es gleich zum Rückrundenstart um alles, zumindest fast. Dann gastiert Buschhausen bei 08. Und im Falle einer Niederlage ist es nicht schwer zu errechnen, dass zehn Zähler Rückstand zur Spitze nicht so einfach aufzuholen wären. "Das ist natürlich schon eine kleine Vorentscheidung", gibt Szopinski zu, "aber bei der drei Punkteregel ist alles möglich. Außerdem ist die Liga sehr ausgeglichen. Und die Kellerkinder wie Concordia Oberhausen haben gut aufgerüstet. Das wird für keinen leicht."
Das weiß einer, der sich im Oberhausener Amateurfußball bestens auskennt und so auch glaubwürdig ist: "Es bleibt spannend bis zum Schluss." Dabei sind die Voraussetzungen nicht so optimal. Schließlich steigt dieses Jahr nur der Erste auf, in der Vorsaison - als Buschhausen als der Topfavorit startete und am Ende Sechster wurde - waren es mit Safakspor und SC 1920 noch zwei Teams.
Auf eine 16 Jahre dauernde Karriere blickt Szopinski in seinem Verein nun inzwischen zurück und nennt sich selbt den "Otto Rehhagel aus Buschhausen".
Urgestein in Buschhausen: Günter Szopinski
Und wie so oft im Leben sollte es gar nicht so eine lange Geschichte werden. "Ich wohne in Buschhausen und habe hier schon früher gespielt. Damals war mein Cousin Peter hier Trainer und überredete mich zum Abschluss meiner Spielerlaufbahn hier noch ein wenig zu kicken", erinnert sich der ehemalige Sardegna Oberhausen-Kicker, "dann wurde er krank und ich wurde erst Spielertrainer und seit ein paar Jahren stehe ich nur noch an der Linie." Sein Wunsch: "Wir wollen bis zum Jahr 2012, wenn der Verein 100 Jahre wird wieder in der Bezirksliga sein."
Aber auch wenn es nicht klappt, wird das am guten Verhältnis zwischen ihm und den Vereinsbossen nichts ändern. "Das ist ein großer Familienbetrieb. Ein ruhigeres Arbeiten kann ich mir nirgendwo vorstellen und bin trotz diverser Angebote dem Verein immer treu geblieben." Und egal was kommt, am 26. März steigt im Vereinsheim eine große Sause. Dann wird der Mann mit der auffälligen Löwenmähne 50 Jahre alt. "Das wird mit meinen Freunden sicher reichlich gefeiert", sagt er augenzwinkernd.