Am Donnerstag und Freitag standen in Shanghai die ersten Trainingseinheiten zur Vorbereitung auf den am Sonntag startenden Premier Cup auf dem Programm. Hochsommerliche Temperaturen über 30 Grad Celsius sind das eine. Die für das europäische Gemüt ungewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit um die 80 Prozent jedoch bringt die Bochumer Delegation in Shanghai derzeit ordentlich ins Schwitzen. Das Klima wird für die Bochumer Fußball-Talente also zur zusätzlichen Herausforderung, von den hochkarätigen Gegnern beim in Kürze startenden Turnier ganz zu schweigen. Damit sich seine Jungs möglichst schnell an die Bedingungen gewöhnen, ging es gleich bei der ersten Trainingseinheit am Donnerstag richtig in die Vollen. „Wir wollten direkt ans Limit, um die Wettkampfbelastung zu simulieren. Denn das ist wirklich brutal hier. Es bleibt einem schnell die Luft weg und man läuft zwischen hunderten Libellen umher. Da kann ich nur den Hut davor ziehen, wie die Jungs mitgezogen haben“, fasst Coach Angelo Daut die ersten Trainingseindrücke zusammen. Fazit: Trotz aller Schwierigkeiten - die Mentalität in der Truppe stimmt. Steve Tunga fehlt!
Das traurigste Gesicht bei der Abreise am Dienstag machte Steve Tunga, der kein Visum für den Trip nach Fernost erhalten hatte. „Er fehlt hier, wir haben ihn in Gedanken aber bei uns“, versichert Daut. Das Team dokumentierte das sogleich bei einem Shopping-Trip am Freitag: Jeder hielt ein Tunga-Foto in die Kamera, anschließend ging der digitale Gruß an den daheimgebliebenen Offensivspieler in die Heimat. Die zweite Trainingseinheit in Shanghai am Freitagnachmittag ging im Vergleich zum Vortag etwas lockerer über die Bühne. Neben Spielformen standen Torabschlüsse auf dem Lehrplan. „Wir müssen uns noch an die Bälle gewöhnen, die sind wesentlich leichter und weicher als bei uns.“ Zu welchem Zeitpunkt die Ballgewöhnung am Samstag fortgesetzt werden kann, ist noch unklar. Denn das Team von Athletic Bilbao ist aufgrund einiger Verzögerungen im Flugbetrieb mit zwei Tagen Verspätung in Shanghai eingetroffen und konnte daher noch gar nicht vor Ort trainieren. Die Bochumer haben den Basken daher ganz im Sinne des Fair Plays „ihre“ Trainingszeit auf der zur Verfügung stehenden Anlage angeboten. Bildungsreise
Man kommt nicht alle Tage nach Shanghai, so darf auch das Sightseeing natürlich nicht fehlen. Am Donnerstag-Vormittag erkundeten die Blau-Weißen einen der ältesten Stadtteile der chinesischen Millionen-Metropole, wo es viele Bürger zur inneren Einkehr und Gebet hinzieht. Dort kamen die Bochumer Jugendlichen dann auch mit buddhistischen Gepflogenheiten in Berührung. Unterem anderen wussten VfLer Maurice-André Temme (Foto) und einige seiner Teamkollegen im Anschluss zu berichten, dass es vor Beginn eines Gebetes üblich ist, zunächst die „bösen Geister“ mit Rauch zu vertreiben. Doch zurück zum Sport. Die Truppe fiebert nun dem Samstagabend entgegen, wenn im Rahmen eines gemeinsamen Banketts aller Mannschaften die Auslosung der vier Vorrundengruppen des Premier Cups vorgenommen wird. Eine Setzliste verhindert nur, dass beispielsweise alle südamerikanischen Mannschaften aufeinandertreffen. Ansonsten ist für den VfL alles drin – sei es Manchester United, Inter Mailand oder das Team vom Bangkok Christian College aus Thailand.