Mittwochmorgen um zehn Uhr begann der FCR-Tross vom Düsseldorfer Flughafen aus die Reise Richtung England, wo die „Löwinnen“ am Donnerstag, 20 Uhr im Stobard-Stadion in Halton, Widnes, etwa 30 Kilometer außerhalb von Liverpool, auf die Everton Ladies FC treffen.
Eine Spielerin aber fehlte: Inka Grings. Die grippegeschwächte FCR-Kapitänin holte sich am Morgen noch das Okay von ihrem Arzt – und bekam es auch. Eine Stunde vor der angesetzten Abschlusseinheit traf die 32-Jährige sodann auch auf der Insel ein und wurde – wenngleich noch von der Grippe gezeichnet – herzlich von den Mitspielerinnen empfangen. Dass Grings, die bisher neun Treffer in der Champions League erzielt hat, überhaupt nachreiste, ist auch ein Zeichen dafür, wie wichtig sie für die Mannschaft ist. Denn noch ist fraglich, ob sie überhaupt zum Einsatz kommt. Für die Startelf wird die Kraft wohl nicht reichen, möglicherweise aber für die Rolle als Joker.
Aber ob mit Grings oder ohne, die „Löwinnen“ müssen sich auswärts eine gute Ausgangslage für das Rückspiel verschaffen. Persönlich beobachten konnte Trainer Marco Ketelaer die Everton Ladies, die erst im April in die Saison in der FA Women‘s Super League starten, nicht. Er musste sich stattdessen auf die Informanten und eigenen Recherchen verlassen. „Sie werden uns vor eine harte Probe stellen, aber ich bin sicher, dass wir die Runde überstehen“, betont Ketelaer.
Am vergangenen Wochenende zumindest mussten die „Toffees“ einen herben Rückschlag einstecken. Im FA Women’s Cup unterlag das Team von Trainerin Mo Marley den Arsenal Ladies, mit denen es der FCR in der letzten Saison zu tun bekam. Damit haben die Everton Ladies auch ihren Startplatz für die Champions League im kommenden Jahr verloren. Marley war nach dem Auftritt mächtig angefressen: „Wir werden am Donnerstag sehen, wie entschlossen die Spielerinnen sind, die Leistung wieder richtigzustellen.“ Insbesondere bei den Standards zeigte der letztjährige Pokalsieger, der auch einige Nationalspielerinnen in seinen Reihen hat, Schwächen. Blenden lassen werden sich die Duisburgerinnen aber sicherlich nicht davon, schließlich geht es noch um die Saisonkorrektur.