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"Die haben wohl Blut gesoffen"

Niederrhein: Bezirksliga kompakt
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Der 29. Spieltag in den Bezirksligen Niederrhein hatte es in sich. Im Blickpunkt stand zweifelsohne das Eklatspiel zwischen VfR 08 Oberhausen und Adler Frintrop.

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Die ESG 99/06 muss die Kreisliga-A-Planungen aufnehmen. Nach der jüngsten 1:4-Pleite bei der Zweitvertretung der SSVg. Velbert hat auch Trainer Michael Posenau kaum noch Hoffnung. „Wir sind alle total geknickt. Wir wissen, dass Holsterhausen aus zwei Spielen ein Sieg reicht und dann sind wir weg vom Fenster. Das wird wohl so eintreffen. Man muss am Ende sagen, dass das aber ein schleichender Prozess war und der Abstieg nicht urplötzlich kommt. Jetzt müssen wir ein schlagkräftiges Team für die Kreisliga A aufstellen“, sagt Posenau. Trauer bei der ESG 99/06, verhaltene Freude beim TuS Holsterhausen. „Gratulationen zum Klassenerhalt nehmen wir noch nicht an. Aber wir haben jetzt zwei Matchbälle. Einen davon sollten wir gegen den SC Velbert II (Mittwoch, 19 Uhr) oder beim SV Kray 04 (Sonntag, 10. Juni, 15 Uhr) nutzen“, ist TuS-Trainer Andre Bausch guter Dinge.

MSV regiert in der Tabelle, Rot-Weiß in Mülheim

Die Aufstiegsfrage ist schon seit einigen Wochen beantwortet. Der designierte Meister Mülheimer SV 07 musste am Sonntag im Derby bei Rot-Weiß Mülheim antreten und verlor beim 1:3 sein zweites Derby in dieser Saison. „Das ist sicherlich trotz unseres Aufstiegs ein kleiner Wermutstropfen. In Mülheim hat das Spiel schon eine große Bedeutung und ich muss mich jetzt überall erklären, warum wir erneut dieses Derby verloren haben. Wir waren meiner Meinung nach das aktivere Team, aber leider zu uneffektiv im Abschluss“, resümiert Meistertrainer Ralf Zils.


Sein Gegenüber Hatem Guerbouj konnte sich nicht ganz der Analyse seines Kollegen anschließen. „Jeder, der da war, hat mir nach dem Spiel versichert, dass das ein hochverdienter Sieg unserer Mannschaft war. Wir haben mit den beiden Derbysiegen unsere bärenstarke Saison gekrönt“, freut sich Guerbouj.

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„Das war der größte Skandal, den ich je erlebt habe. Wir sind komplett verpfiffen worden. Allen Spekulationen sind nun Tür und Tor geöffnet“, wird Frank Sous, Trainer von Adler Frintrop, in der Montagsausgabe der WAZ zitiert. Diese Sätze lösten bei Jürgen Hasebrink, Übungsleiter des VfR 08 Oberhausen, großen Unmut aus. Doch der Reihe nach. Der Oberhausener Abstiegskandidat drehte gegen das Essener Spitzenteam einen 0:2-Rückstand in einen 3:2-Sieg. Dabei fiel das Siegtor der Oberhausener in der 92. Minute nach einem umstrittenen Foulelfmeter. Zuvor hatte Schiedsrichter Stefan Thölen drei Gelb-Rote Karten (zwei für Adler, eine für VfR 08) verteilt und zwei glatt Rote Kartons (je einen für Adler und VfR 08) gezeigt. „Wir fühlen uns verschaukelt und betrogen“, bekräftigt Sous seine Gemütslage auch gegenüber RevierSport.

„Die haben Blut gesoffen“

Sous' Aussagen brachten VfR-Trainer Hasebrink so richtig auf die Palme. „Ich bin über die Aussagen des Trainers Sous in den Essener Zeitungen erschüttert. Da ist eine unglaubliche Frechheit. Ich habe so eine undisziplinierte Mannschaft, angeführt von ihrem Trainer, noch nie gesehen. Und jetzt kommen die mit Betrugsvorwürfen um die Ecke. Die haben wohl Blut gesoffen“, wettert Hasebrink.

„Wir sind doch nicht hier bei der Mafia in Italien“

Der ehemalige Profifußballer kann die Anschuldigungen gegen seine Mannschaft und Verein überhaupt nicht nachvollziehen und wehrt sich vehement gegen alle Gerüchte. „Mein Team ist im Abstiegskampf und kämpft bis zum Umfallen. In Frintrop haben wir mit dem Schlusspfiff den Ausgleich kassiert, wenn wir da gewonnen hätten, dann würden die uns auch eine Manipulation vorwerfen oder was? Wir sind doch nicht hier bei der Mafia in Italien. Wenn man nur Essener Vereine in der Liga haben will, dann soll man das sagen. Aber wir lassen uns keine Korruptionsvorwürfe gefallen“, betont Hasebrink.


Nach dem Erfolg der Oberhausener ist die SG Schönebeck (1:1 gegen Haarzopf) auf einen Abstiegsplatz abgerutscht. Jedoch kann die Elf von Jörg Lipinski am Donnerstagabend (19.30 Uhr) im Wiederholungsspiel beim SC Frintrop mit einem Sieg den VfR 08 wieder in der Keller schießen. „Wir haben weiterhin alles in der eigenen Hand. Am Donnerstag wird es aufgrund der Vorkommnisse in der Vergangenheit heiß hergehen. Wir sind aber gewappnet und wissen, um was es geht“, hat Lipinski keine Bange. Derweil hat sich die SG Altenessen (5:0 gegen Helene) ein kleines Polster verschafft.

Erst Handy-Liveticker, dann Aufstiegsfeier

Ganz andere Sorgen hatte am Sonntag der SuS Haarzopf. Die Schützlinge von David Zundler sicherten sich mit dem Punktgewinn an der Schönebecker Ardelhütte die Meisterschaft und feierten ausgiebig den Auftstieg in die Landesliga. „Nach dem 1:1 in Schönebeck warteten die Mannschaft und die Verantwortlichen in unserem Vereinsheim in Haarzopf gespannt auf den Ausgang in Sterkrade. Marius Formella und ich sind nach Oberhausen gefahren um und das Spiel zwischen Sterkrade Nord und TuS Essen-West 81 live vor Ort anzuschauen. Wir haben die Jungs am Föhrenweg via Handy-Liveticker auf dem Laufenden gehalten. Nachdem die 81er das Ding gewonnen hatten, düsten wir sofort zu unseren Kollegen und haben mit dem gesponserten Freibier des Vorstands bis Mitternacht den Aufstieg im Vereinsheim gefeiert“, erzählt SuS-Spieler Sebastian Stropp. Am kommenden Sonntag gehen die Feierlichkeiten in Haarzopf weiter. „Dann steht die offizielle Aufstiegsfete mit Frauen und Freundinnen auf dem Programm. Bevor es zwei Wochen später auf Mallorca weiter geht. Ich habe gehört, dass der Trainer da auch zufällig vor Ort sein soll“, verrät Aufstiegsmacher Zundler das Feier-Programm.

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Auch am 29. Spieltag dieser Staffel muss man feststellen, dass es nichts Neues gibt. Mittlerweile steht der VfB Bottrop (4:0 über Königshardt) satte 20 Punkte vor „Verfolger“ Friedrichsfeld (2:0 in Möllen). Daniel Hinnemann und Cihan Olcay schossen die Tore für die Spielvereinigung.


Die feststehenden drei Absteiger SV Wanheim (2:11 bei SF Hamborn II) und Barisspor Bottrop (1:4 bei TuRa Duisburg 88) mussten noch einmal deftige Niederlagen einstecken. Dagegen hat sich die Wehofener Viktoria in ihrem letzten Heimspiel der Saison mit einem respektablen 1:1 gegen den TV Voerde aus der Bezirksliga verabschiedet.

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