Bezirksliga NR 3:
Kupferdrehs Kapitän Marius Feifer hatte den richtigen Riecher. Im Rahmen des Expertentipps mit RevierSport prophezeite Feifer ein 2:2-Remis beim Spitzenreiter Mülheimer SV 07 und sollte Recht behalten. Defensivspezialist Dennis Breuing bescherte den Essenern durch einen Treffer in der 90. Minute einen späten aber nicht unverdienten Punktgewinn, wie Trainer Michael Wüsten befand: "Insbesondere von Mülheimer Seite war es ein sehr hart geführtes Spiel. Meine Mannschaft hat sich den Schneid nicht abkaufen lassen und wurde am Ende mit dem Zähler belohnt. Das sollte uns Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben geben."
Die Mülheimer, die ab der 20. Minute in Unterzahl agieren mussten, konnten den Punktverlust aufgrund der Patzer beider Verfolger verkraften. Sowohl Rot-Weiß Mülheim (1:3 bei der U23 der SSVg Velbert 02) als auch Union Velbert (1:1 gegen den SC Velbert II) konnten den Ausrutscher der 07er nicht nutzen und bleiben weiter deutlich auf Distanz.
Niederwenigern verkürzt den Rückstand
Im Kampf um den Klassenerhalt konnte die Reserve der Sportfreunde Niederwenigern einen dringend benötigten Pflichtsieg gegen Trabzon Heiligenhaus einfahren. Die Hattinger machten damit Boden auf das punktgleiche Trio Essener SG (0:3 gegen Werden-Heidhausen), TuS Holsterhausen (1:1 beim SC Steele 03/20) und den SC Velbert II gut. ESG-Trainer Michael Posenau glaubt in der Endabrechnung an einen Zweikampf zwischen seiner Elf und Niederwenigern: "Holsterhausen und Velbert haben ein eindeutig leichteres Restprogramm. Daher wird es wohl auf dieses Duell hinauslaufen."
ESG muss unbedingt punkten
Die "Wochen der Wahrheit" stehen für die Essener unmittelbar bevor. Am kommenden Sonntag muss die Elf von der Hubertusburg bei Trabzon Heiligenhaus antreten, eine Woche später ist Niederwenigern zu Gast. "Wir müssen in diesen Spielen unbedingt punkten, wenn wir die Klasse halten wollen. Am Ende wird es auf die Nerven ankommen", glaubt Posenau.
Bezirksliga NR 6
Das abgeschlagene Schlusslicht TuS Helene steht nach einer schier unendlichen Pannenserie vor einem Scherbenhaufen. Was sich jedoch bei der 2:6-Heimpleite gegen den SC Phönix ereignete, kann zweifellos als Tiefpunkt einer desaströsen Spielzeit bezeichnet werden. Nachdem die Gäste zu Beginn der zweiten Halbzeit die 2:0-Führung der Helenen in eine 3:2-Führung für Phönix umgewandelt hatten, verließen Torhüter Fabian Wöbke und Mittelfeldspieler Sven Gäbel vorzeitig das Spielfeld. Auslöser war ein Wortgefecht zwischen dem Schlussmann und Spielertrainer Hüseyin Tok. Da den ersatzgeschwächten Altenessenern keine Auswechselspieler zur Verfügung standen, spielte die Tok-Elf die Partie mit neun Akteuren zu Ende. Angreifer Sokol Kolmaka stellte sich für die letzte halbe Stunde für den abgewanderten Wöbke zwischen die Pfosten.
"Meine Spieler hatten Mitleid"
Bei SCP-Coach Arndt Krosch lösten die Ereignisse auf Seiten der Gastgeber Kopfschütteln aus: "So etwas habe ich selbst noch nicht erlebt. Es ist grundsätzlich sehr traurig, was dort momentan abläuft. Meine Spieler hatten in der Schlussphase sogar Mitleid mit dem Gegner und wollten die nicht komplett abschießen. Einige haben sich nicht mehr getraut, den Ball über die Linie zu drücken."
"Wir haben einen Haken hinter die Saison gemacht."
Hannes Götz, Vorsitzender des ehemaligen Landesligisten, war aufgrund der Vorkommnisse restlos bedient. Er wolle im Laufe der Woche den Dialog mit den beteiligten Spielern suchen: "Es ist aus meiner Sicht absolut unverständlich, dass man seine Mannschaft in einer solchen Situation im Stich lässt und einfach vom Feld geht. Wir werden das intern klären", kündigt Götz an. Hoffnung auf den Ligaverbleib gebe es dagegen nicht mehr: "Wir haben einen Haken hinter die Saison gemacht. Der Klassenerhalt ist nicht mehr zu schaffen. Wir haben mit den Planungen für die Kreisliga A begonnen und wollen dort eine schlagfertige Truppe stellen."
Hat keine Lust mehr auf TuS Helene: Torhüter Fabian Wöbke
Diesen Weg wird der Verein in Zukunft ohne Fabian Wöbke bestreiten. Der Torhüter holte auf Nachfrage von RevierSport zum Rundumschlag gegen den Klub von der Bäuminghausstraße aus: "Was in dieser Mannschaft passiert, ist einfach unglaublich. Einige Spieler, darunter auch der Kapitän, gehen vor den Spielen saufen und bleiben auch dem Training fern. Jeder macht in dieser Truppe, was er will. Zum größten Teil ist der Verein selbst Schuld. Man hat bei der Auswahl der Spieler einfach kein gutes Händchen bewiesen", sagt Wöbke, der harsche Kritik an Trainer Hüseyin Tok übt: "Was sich Hüseyin gegen Phönix geleistet hat, war unterste Schublade. Statt die eigene Mannschaft aufzubauen, hat er die Spieler ständig kritisiert. Dabei hat er selbst die ersten beiden Gegentore verschuldet. Vor dem 2:3 hat er seinen Gegenspieler abseits des Geschehens gleich zweimal geschlagen", betont Wöbke und ergänzt: "Damit kann ich mich nicht identifizieren und von einer solchen Person lasse ich mir nichts mehr sagen. Das Kapitel TuS Helene ist für mich mit sofortiger Wirkung beendet."
Perfekter Einstand für die Blumentrath-Brüder
Weitaus erfreulicher verlief der Nachmittag für RuWa Dellwig. Bei der Premiere des Trainergespanns Oliver und Frank Blumentrath feierte die Elf von der Levinstraße gegen den SC Frintrop einen lebensnotwendigen 3:1-Erfolg und verkürzte den Rückstand auf das rettende Ufer auf drei Zähler. Frank Blumentrath jubelte über den Sieg gegen seinen Ex-Verein, den er zusammen mit seinem Bruder noch in dieser Spielzeit trainiert hatte: "Das ist natürlich eine sehr schöne Momentaufnahme. Es war eine disziplinierte Mannschaftsleistung und ein verdienter Sieg. Die Truppe ist absolut intakt und wir werden alles versuchen, um die Klasse doch noch zu halten."
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