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OB: Massenschlägerei
"Dann erschießen wir zwei, drei von euch"

OB: Hundertschaft beendet Massenschlägerei
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Spuckattacken, Schläge mit Wasserflaschen, Kopftritte, aufgebrochene Streifenwagen, eine Polizei-Hundertschaft. Das alles begann eigentlich als Fußballspiel.

VSV-Trainer Otto Prell.

Roland Nowak (Fußballobmann SC 1920 Oberhausen):

Es begann alles mit einer Aktion eines Vogelheimer Spielers, der drei Mal hintereinander in Strafraum zu Fall kam und der Schiedsrichter ihm die Gelbe Karte für eine Schwalbe gab. Ein Zuschauer von uns hat dann gesagt: "Du solltest besser Schauspieler werden", woraufhin der Spieler ihm direkt ins Gesicht gespuckt hat. Der Schiedsrichter hat das leider nicht gesehen, weil der Mann direkt auf die Toilette gegangen ist, um sein Gesicht zu reinigen. Später ist der Ball in Höhe der Essener Fans ins Aus geflogen. Der Spieler, der zuvor gespuckt hatte, war da schon ausgewechselt worden, stand draußen und hat unseren Mann, der den Ball holen wollte, geschubst. Es war heiß, die Leute hatten Alkohol getrunken und das war dann der Auslöser. Einer unserer Akteure wurde bedrängt, ich habe gehört, dass ein Linienrichter einem die Fahne auf den Kopf geschlagen haben soll. Aber dass 140 Leute mitgemischt haben, ist absoluter Quatsch. Die Polizei hat nur die Leute am Platz gezählt, von der Schlägerei haben die doch gar nichts mehr mitbekommen. Lassen Sie das mal zehn gewesen sein und das auch nur vielleicht eine halbe Minute. Das erlebt man in der Düsseldorfer Altstadt jeden Abend ein paar Mal. Zwischen den Spielern ist aber gar nichts passiert, weil die Polizei das direkt abgeriegelt hat. Die sind mit einer Hundertschaft und Hunden angerückt, weil ein Vogelheimer denen wohl gesagt hat: "Kommt mal vorbei, hier geht das rund." Was ich aber mitbekommen habe ist, dass ein VSV-Kicker einem Zuschauer eine Flasche über den Kopf gezogen hat. Viel konnte ich aber auch nicht sehen, weil ich am anderen Ende des Platzes stand. Am Anfang ist ein Essener einem jungen Mann hinterhergerannt und mit beiden Beinen hinterhergesprungen, hat ihn aber verfehlt und dann ging es ganz schnell. Genauso schnell war es aber auch wieder vorbei. Außerdem ist während der Ereignisse ein Streifenwagen aufgebrochen worden und einem Zuschauer wurde das Auto zerkratzt. Es liegt einfach an zwei, drei Personen aus beiden Lagern, die sich nicht im Griff hatten. Unseren Trainer habe ich auch ermahnt. Der Vogelheimer Torwart hat ihn beleidigt, dann ist er darauf eingegangen, das war Blödsinn von beiden Seiten. Ich muss sagen: Vogelheim ist eine gute Mannschaft, die haben solche Fans nicht verdient. Einige unverbesserliche Idioten stehlen einem die Laune, für den Sport noch etwas zu machen. Wenn ich Aussagen höre wie: "Ihr kommt noch zu uns und dann schließen wir die Tore ab", kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Wir sind in der achten Liga, das sollte ein Hobby sein und mehr nicht. So was habe ich in 20 Jahre noch nicht erlebt. Wenn wir herausbekommen würden, dass irgendwelche Mitglieder von uns das Zünglein an der Waage gewesen sind, würden wir die sofort rauswerfen. Den Vorwurf, dass Kinder den Ordnungsdienst übernommen hätten, kann ich nicht ernst nehmen. Der jüngste war 24.

Thorsten Möllmann (Trainer SC 1920 Oberhausen):

Ein Vogelheimer Akteur hat sich drei Schwalben im Strafraum geleistet und beim dritten Mal meinte ein Zuschauer: "Du solltest besser beim Zirkus anfangen", woraufhin der Spieler ihm ins Gesicht gespuckt hat. In der 75. Minute wollte dann einer meiner Jungs den Ball hinter den Vogelheimer Zuschauern aus dem Aus holen. Die haben ihm dann den Ball aus der Hand geschlagen. Ein Zuschauer wollten den beschützen, der Spieler ist wieder auf den Platz gerannt und das Spiel lief weiter. Dann haben wir das 0:2 bekommen, aber fünf von meinen Spielern haben gar nicht mehr eingegriffen, weil sie schon die Schlägerei gesehen haben. Der Referee stand aber mit dem Rücken dazu. Als er das gesehen hat, hat er das Match aber sofort unterbrochen, weil ich auch zu ihm auf den Platz gegangen bin. Ich habe noch gesehen, wie ein Vogelheimer eine Wasserflasche genommen und einem Zuschauer auf den Kopf geschlagen hat. Und der Linienrichter, der von den Gästen gestellt worden ist, hat mit der Fahne auf einen 16-Jährigen eingedroschen. Der Gäste-Coach ist auch zweimal hingefallen, weil er etwas abbekommen hat. Ich habe meine Spieler in die Kabine geschickt. In der ersten Halbzeit wurde ein Tor für uns nicht gegeben, deshalb habe ich dem Unparteiischen gesagt, dass der Ball hinter der Linie gewesen sei, woraufhin mir der Vogelheimer Torwart sagte: "Du Lutscher, sei ruhig." Ich meinte, er solle sich um sein Spiel kümmern. Deshalb sagte mir der Referee, ich solle zurück in meine Coachingzone gehen. Aber ich bin nicht hinter die Bande verbannt worden. Der Torwart und der Trainer, die ja - wie ich später erfahren habe - Vater und Sohn sind, hatten sich vorher sogar mit ihren eigenen Zuschauern in der Wolle. Der Keeper hatte zwei Mal den Ball ins Aus geschlagen und als die Zuschauer etwas sagten, hieß es gleich: "Ihr Asozialen, seid leise!" Und auch der Trainer hat sich mit den Zuschauern angelegt. Wir sind uns keiner Schuld bewusst und wollen auf jeden Fall die Punkte oder die Neuansetzung.

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