Mike Terranova ist etwas angesäuert. Vier Spiele, vier Zähler: Rot-Weiß Oberhausen spielte zuletzt gut, holte aber zu wenige Punkte. "Das ist nicht unser Anspruch. Wir müssen uns auch belohnen. Vielleicht fehlt hier und da die letzte Gier. Das muss sich ändern. Wir wollen noch zwei, drei Plätze nach oben klettern", betont der Fußballlehrer, der aktuell mit seiner Mannschaft auf Rang acht steht.
Er nimmt hierbei für die letzten sieben Saisonspiele auch die Mannschaft in die Pflicht und wird im RevierSport-Gespräch deutlich. "Bei manchen Spielern habe ich den Eindruck, dass sie die Saison nur noch locker zu Ende spielen wollen. Da ist mir zu viel Selbstzufriedenheit dabei. Dagegen werde ich ansteuern. Die Jungs bekommen alle ihre Kohle und sollen dafür auch bis zum Ende Gas geben. Die Saison ist noch nicht vorbei", wird "Terra" deutlich.
Niederrheinpokal-Sieg als großes Ziel
Warum der 44-jährige Terranova die Anspannung so lange wie möglich hoch halten will, ist auch klar: Der Niederrheinpokal-Sieg ist das große Ziel der Oberhausener in den nächsten Wochen. Nach RevierSport-Informationen soll der Sieger 2021/2022 in einer schnellen Runde zwischen den fünf Regionalligisten Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen, Wuppertaler SV, SV Straelen und VfB Homberg sowie dem Drittliga-Duo MSV Duisburg und KFC Uerdingen ausgespielt werden.
Der Sieger des Niederrheinpokals darf dann in der kommenden Serie 2021/2022 am DFB-Pokal teilnehmen. Und: was in diesem Wettbewerb für einen Underdog möglich ist, hat RWE in diesem Jahr bewiesen, als man erst im Viertelfinale gegen Holstein Kiel (0:3) ausschied.
"Wir wissen noch nicht, wann und wie der Niederrheinpokal ausgespielt wird. Aber das wird noch kommen. Darauf wollen und müssen wir vorbereitet sein", sagt Terranova.
Terranova: "Jörn Nowak weiß, dass ich verlieren hasse und immer gewinnen will"
Bevor RWO jedoch ins Rennen um das heißbegehrte DFB-Pokal-Ticket einsteigt, steht noch die Liga im Vordergrund. Am Sonntag kommt Spitzenreiter Borussia Dortmund II ins Stadion Niederrhein. Terranova hat größten Respekt vor den Leistungen der U23-Mannschaft des Fußball-Bundesligisten.
"Ich ziehe meinen Hut vor Dortmunds Performance. Die marschieren da durch die Liga wie eine Maschine. Das ist schon stark. Klar, sie haben auch Glück. Aber das gehört dazu und irgendwo haben sie sich das auch erarbeitet. Wir treffen am Sonntag auf eine brutal starke Mannschaft", sagt der Ex-Profi und ergänzt: "Aber wir wissen auch, dass wir Zuhause spielen und sehr heimstark sind. Am Sonntag werden die Jungs nochmal im Rampenlicht stehen, sie können auch Werbung für ihre Zukunft betreiben. Auf dieses Spiel werden viele schauen." Mit Tim Stappmann und Jeffrey Obst fallen zwei wichtige Spieler aus. Hinter den Einsätzen von Pierre Fassnacht und Nils Winter stehen noch dicke Fragezeichen.
Im Hinspiel trotzte RWO dem BVB II ein 2:2-Remis ab. Vor allem der östliche Oberhausener Nachbar, Rot-Weiss Essen, würde sich erneut Punkte für Oberhausen wünschen. Diese kann Mike Terranova zwar nicht versprechen, er sagt aber: "Jörn Nowak weiß, dass ich verlieren hasse und immer gewinnen will."
Auf die Frage, wen sich "Terra" am Ende als Aufsteiger wünscht, antwortet der Oberhausener "Fußballgott": "Ganz ehrlich: Das ist mir egal. Der Bessere soll am Ende feiern. Wer nach 40 Spielen oben steht, der hat es auch verdient. Brutal wird es für den Zweiten - egal, wer es wird. Denn ich denke mal, dass man in den nächsten Jahren mit der Punktzahl des diesjährigen Tabellenzweiten immer Meister werden wird."
