DFB-Pokal

RWE-Jahrhunderttrainer Röber: „Würde auf Essen setzen“

Der ehemalige Bundesligatrainer Jürgen Röber traut seinem Ex-Verein Rot-Weiss Essen im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den Zweitligisten Holstein Kiel eine weitere Überraschung zu. „Wenn ich tippen müsste, würde ich auf Essen setzen“, sagte der 67-Jährige den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Röber, der von 1986 bis 1993 als Spieler und Trainer beim Essener Fußball-Regionalligisten arbeitete und 2007 zum Jahrhunderttrainer der Rot-Weissen ernannt wurde, geht von einem engen Spiel aus. „Kiel hat eine sehr gute Mannschaft, ist nach vorne sehr stark und hat die Bayern aus dem Pokal geworfen. Sie sind zudem gewarnt und werden RWE im Viertelfinale nicht unterschätzen. Aber es ist der Pokal und ich gehe von einem ganz engen Spiel aus, in dem die Essener ihre Chancen bekommen werden.“

Viertligist RWE hatte in den ersten drei Runden Arminia Bielefeld (1:0), Fortuna Düsseldorf (3:2) und Bayer Leverkusen (2:1 n.V.) aus dem Wettbewerb geworfen. Röber, der seine Trainer- um Managerlaufbahn im April 2020 beendete, bedauert, dass auch das Viertelfinale aufgrund der Corona-Krise ohne Zuschauer stattfinden muss. „Die Hafenstraße wäre rappelvoll und es würde richtig abgehen. Leider ist es derzeit nicht zu vermeiden. Wir können froh sein, dass überhaupt Fußball gespielt wird. Für die Menschen in Essen ist das sicher eine willkommene Abwechslung.“

Röber hatte Rot-Weiss Essen 1993 ins Halbfinale des DFB-Pokals geführt. Im Sommer zuvor stieg er mit RWE in die 2. Bundesliga auf. Danach beendete ein Lizenzentzug für den Klub von der Hafenstraße die gemeinsame Erfolgsgeschichte. Röber nahm ein Angebot des Bundesligisten VfB Stuttgart an, die Rot-Weissen ereilte der Zwangsabstieg. Dennoch zog der Verein 1994 ohne Röber ins Pokalfinale ein, das gegen Werder Bremen mit 1:3 verloren wurde. „In Essen habe ich als Spieler und Trainer eine der schönsten Zeiten meiner Karriere erlebt“, sagt Röber trotz des unerfreulichen Abschlusses. „Für mich persönlich ist es nicht so schlecht gelaufen. Ich durfte zum VfB Stuttgart in die Bundesliga wechseln. Das war ein Karrieresprung. Aber natürlich hätte ich das Pokalfinale in Berlin 1994 mit Rot-Weiss Essen gerne gespielt.“