Das hat dem 1. FC Köln nach dieser turbulenten Woche gerade noch gefehlt. Zunächst wurde bekannt, dass die [article=512121]Einstellung des erst kürzlich aktivierten Medienchefs Fritz Esser[/article] aufgrund massiver Kritik seitens der Fanszene wieder revidiert wurde, dann schied der Bundesligist im DFB-Pokal beim Zweitligisten Jahn Regensburg nach Elfmeterschießen aus. Vor dem Rheinderby bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (18.30 Uhr/Sky), das bei den Fans als wichtigstes Spiel der Saison gilt, verscherzten es sich die Spieler der Geißböcke nun erneut bei den eigenen Anhängern.
So berichten mehrere Zeitungen, unter anderem der "Express", von einem aktuell kursierenden und aus dem Mannschaftsbus gefilmten Video, auf dem zu hören ist, wie ein Spieler des FC-Kaders, der inzwischen als der Offensivmann Dominick Drexler identifiziert wurde, die etwa 30 bis 50 Anhänger, die das Team an der Franz-Kremer-Allee mit einem Pyrofeuerwerk heiß auf das Duell mit dem Rivalen machen wollten, als "Spacken" beleidigt.
Zudem schienen sich einige FC-Profis offenbar von den Anfeuerungsrufen der Fans beim Kartenspielen gestört gefühlt zu haben. "Wir wollen weiterspielen", ist auf dem Video zu hören. Einzig Keeper Timo Horn, FC-Urgestein, der sich der Wichtigkeit der Fans bewusst ist, schien die Kollegen zurechtweisen zu wollen.
Drexler entschuldigt sich - auch FC-Ikone Podolski ungläubig
Diese Aktion stellt das seit dieser Woche ohnehin noch einmal verschärfte Verhältnis des Klubs zu den eigenen Anhängern auf die Zerreißprobe. In einer von den Kölnern veröffentlichten Stellungnahme entschuldigte sich Drexler am Samstagnachmittag nun bei den Fans. „Ich bin mit dem FC aufgewachsen und Fan, seit ich denken kann und habe früher selbst in der Kurve gestanden. Dass meine Aussagen einen großen Teil unserer Fans verletzt haben und sie es als beleidigend empfunden haben, kann ich deshalb absolut verstehen. Dafür möchte ich mich bei unseren Fans, insbesondere bei denen die gestern dabei waren, aufrichtig und von Herzen entschuldigen“, wird der 30-Jährige auf der Klubhomepage zitiert.
Derweil zeigte sich FC-Kultspieler Lukas Podolski auf Twitter erbost über den Vorfall. "Unfassbar! Wer seine eigenen Fans Spacken nennt, der hat dieses Trikot nicht verdient", schrieb Podolski, aktuell beim türkischen Klub Antalyaspor unter Vertrag, der bei den Kölnern Kultstatus hat und auf 181 Pflichtspiele im Geißbock-Dress kommt.
Die übrigen Spieler des FC werden in der Stellungnahme des Klubs ebenfalls zitiert. "Uns allen ist die Bedeutung des Derbys bewusst – und der Support bei der Abfahrt hat uns alle sehr gefreut. Das belegt die Tatsache, dass viele von uns Videos gemacht haben, die wir an Familie und Freunde verschickt haben. Das Statement von Drex, das unbemerkt mit verschickt wurde, war falsch. Und wir alle können nachvollziehen, dass das unsere Fans verärgert hat. Aber Fehler passieren – uns allen, auf dem Platz und neben dem Platz", heißt es dort im Namen aller Akteure des Bundesligakaders.