159 Spiele, davon 75 in der Oberliga, stehen für Evans Ankomah-Kissi in seiner Seniorenlaufbahn zu Buche. In jeder einzelnen Partie trug er das Trikot des SV Schermbeck. Er ist nicht nur der dienstälteste Akteur im Verein, sondern auch in der gesamten Oberliga Westfalen. Neben seiner Funktion als Spieler, hat der B-Lizenz Inhaber drei erfolgreiche Jahre als Jugendtrainer in Schermbeck verbracht und ist zusätzlich als Übungsleiter in der Fußballschule des Bundesligisten FC Schalke 04 angestellt.
Nach lediglich elf Oberligaeinsätzen in den letzten beiden Spielzeiten, folgte auch in dieser Saison bis dato nur ein Kurzeinsatz. Die Nichtberücksichtigung liefert gute Gründe, sich sportlich verändern zu wollen. Dennoch fällt die Entscheidung dem gebürtigen Düsseldorfer alles andere als leicht. „Natürlich fällt mir die Entscheidung schwer, nach so einer langen Zeit hat man schon eine Verbindung zum Verein“, bedauert Ankomah-Kissi im Gespräch mit RevierSport.
Andererseits ist er natürlich nicht zufrieden mit den letzten Jahren. „Das zwischenmenschliche Verhältnis hat einfach nicht mehr gepasst und deshalb wage ich den Schritt, den Verein zu verlassen.“ Seinem Selbstvertrauen tun die wenigen Spielminuten aber keinen Abbruch. „Ich bin topfit und überzeugt davon, jeder Mannschaft in der Oberliga helfen zu können. Natürlich war es schwer für mich als langjähriger Stammspieler nach meinem Kreuzbandriss eine Jokerrolle einzunehmen. Ich bin dadurch aber gereift und stärker geworden“, betont der 29-jährige.
Dass seine nächste Station zwingend wieder ein Oberligist sein muss, weist der Innenverteidiger klar von sich. „Die Liga hat für mich da nicht oberste Priorität. Es muss für mich sowohl spielerisch als auch menschlich passen. Wichtig ist für mich, dass mein kommender Verein ein familiäres Umfeld vorzuweisen hat.“ Das Sportliche darf für ihn allerdings nicht auf der Strecke bleiben. „Zusätzlich sollte die sportliche Perspektive stimmen. Man sollte im Fußball immer die Ambition haben, Erfolge zu erzielen“, findet der Deutsch-Ghanaer.
Ankomah-Kissi bedauert fehlende Kommunikation
Das Urgestein des SV Schermbeck hat im vergangen Jahrzehnt einige Erfolge miterleben dürfen. „Es gab in der langen Zeit viele emotionale Momente. Als großes Highlight würde ich aber den überraschenden Aufstieg 2015 hervorheben. Diese Zeit möchte ich niemals missen“, erinnert sich Ankomah-Kissi.
Umso bedauerlicher für ihn, in welcher Form die Zusammenarbeit im Sommer ein Ende nimmt. „Der SV Schermbeck hat noch keinen Kontakt mit mir aufgenommen. Das ist etwas unglücklich gelaufen und hätte ich nach all den Jahren anders erwartet.“
Autor: Lukas Block
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