Nach 62 Minuten war der Arbeitstag von Julian Hettwer am Sonntag beim 1:0-Sieg seines MSV Duisburg gegen den SV Meppen beendet. Vier Mal wurde der 17-Jährige in den vergangenen Wochen bereits eingewechselt, diesmal schenkte ihm sein Trainer Gino Lettieri von Beginn an das Vertrauen. Und Hettwer zahlte das bei seinem Startelf-Debüt in der 3. Liga zurück: Mit einer engagierten Leistung hatte das Duisburger Eigengewächs seinen Anteil am vierten Saisonsieg der Zebras.
Gemeinsam mit Angreifer Vincent Vermeij bildete Hettwer eine Doppelspitze - die hatten Beobachter beim MSV Duisburg zuletzt selten gesehen. "Ich wusste, dass wir Räume kriegen, wenn wir uns den Ball erkämpfen. Da habe ich mir erhofft, dass Julian mit seinem Tempo durchstarten kann", erklärte Lettieri nach der Begegnung die Aufstellung des Talents.
Und mit seiner Idee sollte er recht behalten - zum ersten Mal nach 19 Minuten. Da schaltete der MSV nach einem Ballgewinn über Ahmet Engin schnell um. Hettwer war deutlich schneller als sein Meppener Gegenspieler Lars Bünning. Doch weil der Winkel etwas zu spitz wurde, scheiterte der Angreifer mit seinem Schuss am SVM-Schlussmann Erik Domaschke.
Ghindovean hat sich in die Stammelf gespielt
Dennoch: Die Hettwer-Chance war der Startschuss für die beste Phase des Duisburger Spiels - und an der hatte auch ein weiterer Teenager gehörigen Anteil. Darius Ghindovean testete in der 21. Minute mit einem Schuss aus der zweiten Reihe Domaschke. Aus der anschließende Ecke resultierte das Tor des Tages von Wilson Kamavuaka. Nur wenige Minuten später zirkelte Ghindovean das Ball nur knapp über das Meppener Tor.
Der 19-Jährige hat sich in den vergangenen Wochen in der Duisburger Stammformation festgespielt. Im zentralen Mittelfeld zeigte das Eigengewächs erneut eine gute Partie. Fußball spielen kann der Rumäne, zudem tat ihm die Zweikampfstärke seines Nebenmannes Kamavuaka sichtlich gut. "Darius zeigt seit Wochen sehr gute Leistungen", ist Lettieri mit der Entwicklung Ghindoveans absolut zufrieden.
Fünf Spieler aus der eigenen Jugend in der Startelf
Hettwer und Ghindovean - sie beide stehen für einen anderen, für einen frischen MSV Duisburg. Selbst im Abstiegskampf werden Spielern wie ihnen, die aus der eigenen Jugend stammen, kleinere Fehler und Anpassungsschwierigkeiten noch eher verziehen, als arrivierten Kräften. Neben den beiden Youngstern standen in Moritz Stoppelkamp, Ahmet Engin und Vincent Gembalies insgesamt fünf Spieler in der Startelf, die schon in der Jugend das Trikot der Zebras getragen haben.
Gut denkbar, dass dies in den kommenden Wochen häufiger der Fall ist. Denn das Alter spielt für Lettieri bei der Wahl seiner Startelf keine Rolle - das macht er mit Blick auf Hettwer und Ghindovean noch einmal deutlich. "Wer bei mir Leistung bringt, der spielt. Beide haben im Training Gas gegeben. Und wenn sie besser trainieren, als die älteren, dann spielen sie." Womöglich auch wieder am Mittwoch (19 Uhr) im Nachholspiel gegen den 1. FC Magdeburg.
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