Um Punkt 14 Uhr war es so weit. Gino Lettieri hatte seinen Wagen auf dem Parkplatz abgestellt und war sofort in Richtung Katakomben der Schauinsland-Reisen-Arena gegangen, um Präsident Ingo Wald und Sportdirektor Ivo Grlic für die Vorstellungsbilder abzuholen. Es sind Termine, für die der neue Dompteur der Zebras noch Zeit hat, schließlich beginnt die Arbeit mit der Mannschaft erst nach dem Auswärtsspiel beim Aufsteiger Türkgücü München.
Der Grund: Die Corona-Testungen für den 53-Jährigen sind bis dahin noch nicht abgeschlossen. Somit beginnt die zweite Ära Lettieri beim MSV erst am kommenden Sonntag. Und die Mammutaufgabe MSV beginnt dann auch gleich mit einem Mammutprogramm. Fünf Spiele bestreitet der MSV noch bis zum 29. November. In dieser Zeit möchte der Deutsch-Italiener jedoch, dass bereits eine Handschrift zu erkennen ist: „Ich hoffe, dass wir dann eine gewisse Stabilität haben und ein System, vielleicht auch ein zweites System, in dem sich die Spieler wohlfühlen.“
Lettieri kennt nur Engin aus der ersten Amtszeit
Erst einmal befindet sich Lettieri im Austausch mit dem Trainerteam, auf das er auch für die Aufgabe am kommenden Wochenende vertraut: „Ich bin davon überzeugt, dass sie das sehr gut machen werden.“ Am Dienstag hatte man sich bereits zu ersten Gesprächen getroffen. Denn seit Lettieri den MSV vor fünf Jahren verlassen musste, hat sich auch am Kader viel verändert. Nur Ahmet Engin trainierte damals schon bei der ersten Mannschaft mit.
Noch kein Thema in den ersten Gesprächen war, inwiefern der Trainerwechsel den Mannschaftsrat beeinflussen könnte. Moritz Stoppelkamp dürfte jedenfalls Kapitän bleiben. „Im Moment macht es noch keinen Sinn, darüber nachzudenken“, sagt Lettieri. „Mit Moritz Stoppelkamp haben wir einen richtig guten Kapitän und Führungsspieler. Ich denke nicht, dass wir da etwas ändern werden.“
Er selbst wird versuchen, sich das Spiel live im Stadion anzuschauen, um erste Erkenntnisse vor Ort zu sammeln, denn auch am Trainingsbetrieb darf Lettieri noch nicht teilnehmen. Vielleicht gibt es ja auf der Tribüne die ersten Spielergespräche.
Schließlich werden die gesperrten Lukas Scepanik und Dominik Schmidt noch genauso fehlen, wie die verletzten Cem Sabanci, Joshua Bitter, Engin, Leroy-Jacques Mickels, Mirnes Pepic (muskuläre Probleme) und Max Jansen (grippaler Infekt).