Ohne DFB und DFL und vier Bundesliga-Clubs treffen sich am Mittwoch Spitzenvertreter aus dem Profifußball in Frankfurt/Main. Die ursprünglich geheime Sitzung sorgte schon im Vorfeld für Ärger, da die vier Erstligisten FSV Mainz 05, FC Augsburg, Arminia Bielefeld und VfB Stuttgart nicht eingeladen wurden.
Diese empfinden das - gerade in der Corona-Krise - als unsolidarisch. Bislang hatten sich die 36 Proficlubs unter dem Dach der Deutschen Fußball Liga gemeinsam durch die Pandemie mit ihren finanziellen Einbußen gekämpft. Das fehlende Quartett hatte gemeinsam mit zehn Zweitligisten ein Positionspapier zur künftigen Verteilung der TV-Gelder unterzeichnet. Das wirtschaftliche Ungleichgewicht im Oberhaus sorgt schon lange für Unmut und ist auch ein Thema in der DFL-Taskforce „Zukunft Profifußball“. Dabei geht es um 4,4 Milliarden Euro aus den nationalen Medienerlösen, die bis nach Ende der Saison 2024/25 unter den 36 Proficlubs aufgeteilt werden.
Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic hat das Treffen verteidigt. „Es gibt wichtige Themen, die einfach mal besprochen werden müssen. Dabei geht es nicht nur um Verteilung von Fernsehgeldern, das wird eher ein Randthema sein“, sagte der Ex-Nationalspieler am Mittwoch in einem Sky-Interview. „Es geht um strukturelle Dinge, zum Beispiel, wie sich eine Liga nach der Zeit von Christian Seifert, einem überragenden CEO, aufstellt. Auch was beim DFB los ist.“
Der „Frankfurter Kreis“ wurde von Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge und den weiteren Spitzenclubs Borussia Dortmund, RB Leipzig, Borussia Mönchengladbach und Bayer Leverkusen initiiert. Neben 14 Bundesligisten ist auch Zweitliga-Spitzenreiter Hamburger SV dabei. Die Sitzung, zu der es bisher keine offiziellen Informationen gab, soll von Eintracht Frankfurt unter coronagerechten Bedingungen durchgeführt werden.
Dabei soll es auch um den durch Skandale angeschlagenen Deutschen Fußball-Bund und die Nachfolge von Christian Seifert bei der DFL gehen. Der Geschäftsführer hat angekündigt, Ende Juni 2022 seinen Posten bei der Deutschen Fußball Liga zu räumen. Leverkusens Club-Chef Fernando Carro sprach von einem „richtungsweisenden Treffen“. dpa