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Testspiele: Zwischen Wechseltheater und Verletzungsgefahr

Acht Spieler dürfen insgesamt eingewechselt werden.
Acht Spieler dürfen insgesamt eingewechselt werden. Foto: Martin Möller
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Bekannt ist seit kurzem, dass insgesamt 22 Spieler plus acht Einwechselspieler in Testspielen eingesetzt werden dürfen. Das stellt die Vereine in der Vorbereitung vor Probleme.

Wie groß die Verwirrung in den vergangenen Tagen und Wochen war, das lässt sich ziemlich gut anhand des VfL Bochum zeigen. Am Mittwoch (21. Juli) testete die B-Jugend und wechselte munter durch. Ganz ohne Beschränkungen.

Drei Tage später, am Samstag, wollte auch U19-Trainer Matthias Lust in der Halbzeit kräftig rotieren, ehe der Schiedsrichter ein Veto einlegte. Er verwies auf die geltenden Regeln und drohte mit einem Spielabbruch. Ein paar Kilometer weiter, im Nachwuchszentrum an der Hiltroper Straße, spielte die Bochumer U16 - und tauschte beliebig oft die Spieler.

Wer zu den 30 Personen, die nach Coronaschutzverordnung der Landesregierung NRW im Freien Kontaktsport betreiben dürfen, fällt, war vage[article=492869]. Sicher ist nun, dass es in einem Spiel insgesamt nur acht Wechsel geben darf. Die Zahl von 30 Spielern pro Partie darf nicht überschritten werden.[/article]

"Amateurbereich extrem betroffen"

Das wiederum führt zu ganz anderen Fragestellungen sportlicher Natur. Die Fußballpause war lang, die Akkus sind zurzeit nicht aufgeladen. Während die einen Spieler durchspielen müssen und sich womöglich quälen, schauen andere zu. Und bekommen keine Spielpraxis.

Dabei ist eine Vorbereitung bekanntlich dafür da, das Team auf ein gewisses Level zu heben und es auf die Saison vorzubereiten. Das ist schwer umzusetzen dieser Tage. "Prinzipiell kann ich das nicht nachvollziehen", so Frank Zabinski, Trainer bei 84/10 Bergeborbeck, über die konkrete Zahl von 30 erlaubten Spielern. "Gerade der Amateurbereich ist davon extrem betroffen." Nach den fünf Monaten herrsche bei einigen Mannschaften ein großes Fitnessproblem.

Am Sonntag testete Zabinski mit seiner Elf gegen den FC Stoppenberg und hatte 17 Spieler im Kader. Zwei davon musste er zum Laufen schicken. Eine blöde Situation, aber: "Im Endeffekt ist es das erste Mal Corona und auch normal, dass alles Anlaufzeit braucht. Ich hoffe, dass bald Normalität zurückkehrt."

Samir Habibovic, Sportlicher Leiter beim Westfalen-Oberligisten ASC Dortmund, sieht es ähnlich: "Für die Trainer ist es sehr schwierig." Ein weiteres Problem: Die Verletzungsgefahr erhöhe sich, wenn nach einer langen Pause direkt durchgespielt werden muss.

Anders löste es Borussia Dortmund: Beim Testspiel der U19 gegen den ASC machte man mit einer einstündigen Pause einfach aus zwei Partien eine - so konnte jeder auf seine Einsatzminuten kommen.

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