Wer den Trainingsplatz im Espenloh betreten möchte, den hält zunächst eine Dame auf. „Unterschreiben bitte“, heißt es dann. Auch hier soll die Nachvollziehbarkeit von möglichen Kontaktpersonen im Falle einer Corona-Infektion eines Besuchers gegeben sein. Die Dame dreht den Zettel um, merkt kurz an: „Oh, eine Seite ist schon voll. Ist gut was los heute.“ Und tatsächlich: Weit mehr als 50 Zuschauer stehen am Rand und schauen sich die erste offizielle Einheit des Fußball-Oberligisten SG Wattenscheid 09 an. Die Neugier an der neu zusammengestellten Mannschaft und an Trainer Christian Britscho sind groß.
Etwa 100 Minuten später ist die erste Einheit vorbei. Die Tore, die im abschließenden Trainingsturnier gefallen sind, bringen noch keine Punkte, aber dennoch scheinen die Zuschauer zufrieden. Wortfetzen wie „endlich wieder“ oder „sieht schon mal nach Fußball aus“ sind allerorts zu vernehmen, auf dem Platz geht es derweil richtig zur Sache. Während die Verteidiger unter der Aufsicht von Coach Britscho ackern, widmet sich Co-Trainer Timo Janczak der Offensivabteilung. Torschuss-Training.
26 SGW-Spieler beim Auftakt dabei
„Das gehört dazu. Die einen müssen manchmal Dinge machen, die mehr weh tun als sie im Training Spaß machen“, sagt der Cheftrainer, lässt aber gleichzeitig erkennen, dass ihm Trainingswille und Ordnung gefallen haben. „Das setzen wir allerdings voraus. Das wissen die Jungs auch.“
26 Mann sind dabei, nur einen kennen die Zuschauer aus der vergangenen Saison. Norman Jakubowski ist geblieben. Alle anderen Spieler sind neu. Lediglich Adjany Ibeme (beruflich verhindert) und Torhüter Bruno Staudt (verletzt) können sich den SGW-Fans noch nicht präsentieren. Dafür ist ein Trainingsgast dabei: Mehmet Dalyanoglu vom Essener Oberligisten FC Kray hält sich beim ehemaligen Bundesligisten fit. Dem Vernehmen nach hofft er auf den Ruf eines Regionalligisten.
Am Samstag, 15 Uhr, gibt es den nächsten öffentlichen Auftritt. Dann ist der Oberligist beim Landesliga-Aufsteiger DJK Wattenscheid im Einsatz.