Rund 50 Fans versammelten sich am Samstagnachmittag vor der Arena des MSV Duisburg. Statt ihr Team nach Abpfiff für die Relegation zu motivieren, mussten sie die geknickten Spieler aufmuntern. Genau das musste auch Trainer Torsten Lieberknecht in den vergangenen Wochen immer wieder tun. [article=490847]Den trotz des 4:0-Siegs gegen Unterhaching verpassten Aufstieg[/article] musste der 46-Jährige ebenfalls erst einmal verdauen.
„Die Enttäuschung ist da. Wir haben alles versucht, ein vernünftiges Spiel abzuliefern“, sagte Lieberknecht und führte fort: „Das Spiel gegen Bayern war noch in den Knochen drin. Aber man hat gesehen, dass die Mannschaft alles gegeben hat, um die Fans glücklich zu machen.“ Symptomatisch: Noch lange nach Abpfiff saß Kapitän Moritz Stoppelkamp gefrustet alleine auf dem Rasen. Torwarttrainer Sven Beuckert musste den Routinier minutenlang trösten.
Unmut über belastenden Spielrhythmus
Ohnehin war die Atmosphäre nach Abpfiff gespenstisch. Lieberkneht spendete seinem Team Applaus, viel gesprochen wurde nach dem Spiel nicht. Auch der am Samstag klar unterlegene Gegner aus Unterhaching hatte den Aufstieg lange im Visier. Der Spielvereinigung ging die Luft schon deutlich eher aus. Kurios: Von den vier Klubs, die die Tabelle bis zum Re-Start anführten – hinter Duisburg und Haching waren 1860 München und Mannheim die Top-Anwärter auf den Aufstieg – hat es kein einziger in Liga zwei geschafft.
„Das ist schon Wahnsinn, dass es alle vier nicht über die Ziellinie geschafft haben“, sagte Gästetrainer Claus Schromm auf der Pressekonferenz. In einer Sache waren sich die Verantwortlichen einig. Die hohe Intensität und Belastung war mitentscheidend für den Absturz. „Man hatte keine Zeit, die Jungs nach Niederlagen aufzubauen oder sich vorzubereiten. So musste man immer wieder reparieren und zusehen, personelle vernünftig über die Runden zu kommen“, ergänzte Schromm. MSV-Pressesprecher Martin Haltermann sprach mit Blick auf den Spielrhythmus sogar vom „Ende der Hetzjagd".
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Es wird wohl noch einige Wochen dauern, bis sich Spieler und Trainer wieder komplett erholt und den Schock überwunden haben. Wann die neue Drittligasaison dann beginnen wird, ist derzeit noch nicht bekannt. Bis zum Vorbereitungsstart steht beim MSV erst einmal Regeneration und Frustbewältigung auf der Tagesordnung.
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