Wie angespannt die personelle Situation des MSV Duisburg vor dem so richtungsweisenden Duell gegen Hansa Rostock war, zeigte bereits ein Blick auf den Aufstellungsbogen. Neben Ersatzkeeper Steven Deana nahm auch der dritte Torhüter Jonas Brendieck auf der Bank Platz – im Spielertrikot. Einen 18-Mann-Kader konnten die Zebras gerade so noch stellen. Umso wichtiger war der Einsatz von Vincent Vermeij, der nach seinem Bluterguss unter der Woche am Samstag 78 Minuten durchhielt.
Unter Berücksichtigung der aktuellen Situation trat MSV-Trainer Torsten Lieberknecht nach dem Spiel mit Stolz vor das Mikrofon. „Wir haben unser Minimalziel erreicht, gegen einen direkten Konkurrenten nicht zu verlieren“, erklärte er. Mit Lukas Boeder (Außenverteidiger) und Max Jansen (Innenverteidigung) schickte der 46-Jährige zwei Spieler auf ungewohnten Positionen auf den Rasen. Es war nicht das erste Mal, dass der ehemalige Bundesligatrainer in dieser Saison zu Experimenten gezwungen wurde.
„Alle Jungs, die auf dem Platz standen, haben sich tapfer gewehrt“, meinte Lieberknecht und lobte vor allem seine Defensive. Schlussmann Leo Weinkauf machte nach seinem schwerwiegenden Patzer beim 1:1 in Düsseldorf gegen den KFC Uerdingen wieder einen sicheren Job. „Man hat seine Qualität gesehen. Das hat man ihm natürlich gewünscht, dass er zum Punktgewinn beiträgt."
Ärger über nicht gegebenen Elfmeter
Das Chancenplus gehörte zwar den Gästen, doch auch die Hausherren vergaben gute Möglichkeiten, die durchaus noch zum Sieg hätten führen können. Darüber wollte sich Lieberknecht nach Abpfiff allerdings nicht den Kopf zerbrechen. Abgesehen von einer Szene: Mitte der zweiten Halbzeit wurde Lukas Boeder im gegnerischen Strafraum zu Boden gestoßen, doch die Pfeife von Schiri Harm Osmers blieb stumm. „Das war für mich ein Elfmeter. Vielleicht wäre es in so einem engen Spiel eine Art Schlüsselmoment gewesen“, ärgerte sich Lieberknecht.
Blickte man allerdings nach Spielschluss auf die Körpersprache von Mannschaft und Trainer, wirkte die Punkteteilung im Rahmen ihrer Möglichkeiten fast schon wie ein gefühlter Sieg. Der Trainer verbreitete Optimismus. „Wir haben immer noch alles in der eigenen Hand. Die Jungs haben ein Herz aus Stahl und im ganzen Verbund sehr viel Leidenschaft gezeigt.“ Am Dienstag sollen dann im Nachbarschaftsduell beim FC Viktoria Köln wieder drei Punkte her, um sich bestenfalls wieder auf einen direkten Aufstiegsplatz vorzuschieben.
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