Den Namen Hakim Guenouche hatten beim KFC Uerdingen wohl nur noch die treuesten Fans auf dem Zettel. In der Amtszeit von Heiko Vogel als vielversprechendes Talent vom FC Zürich verpflichtet, sollte der quirlige Mittelfeldspieler dem Spiel der Uerdinger mehr Tempo verleihen. Anfang August durfte sich der 20-Jährige sogar eine knappe halbe Stunde im DFB-Pokal-Erstrundenspiel gegen Borussia Dortmund empfehlen.
Am Dienstagabend kam der ehemalige U17-Nationalspielers Frankreichs zu seinem erst vierten Drittligaeinsatz für den KFC, sein letzter datierte vom 26. Oktober. Damals zog sich Guenouche einen Außenbandriss zu, der ihn über zwei Monate außer Gefecht setzte. Seit Anfang des Jahres war er wieder fit, in den Kader schaffte es der 1,68-Meter-Mann aber so gut wie nie. Umso überraschender die Tatsache, dass Stefan Krämer ihn gegen den MSV aus dem Hut zauberte und gleich von Beginn an aufstellte.
Erst zum Betze – dann kommt Würzburg
„Er hatte gute Aktionen und war sehr aktiv“, lobte ihn der 53-Jährige. Bis zu seiner Auswechslung 20 Minuten vor Ende war Guenouche nicht ganz unbeteiligt daran, dass seine Mannschaft dem Spitzenreiter aus Duisburg einen harten Fight lieferte. „Es war auf jeden Fall eines der besseren Spiele in der Corona-Zeit“, meinte Stefan Krämer. „Durch den Ausgleich ist ein Ruck durch die Mannschaft gegangen. Wir hatten nach dem Tor mehr Körner und hätten auch in Führung gehen können.“
Für den KFC geht es in dieser Saison trotz des Achtungserfolgs um nicht mehr viel. Das Thema Aufstiegskampf ist durch, in Abstiegsnöte werden die Blau-Roten auch nicht mehr geraten. Schaut man auf die Statistik, könnte man diese aus zweierlei Blickwinkeln betrachten. Uerdingen wartet seit fünf Spielen auf einen Sieg und erzielte nur drei Tore. Gleichzeitig wurde aber auch nur eines der letzten sieben Spiele verloren. Die nächsten Gegner heißen Kaiserslautern und Würzburg. „Mit so einer Leistung werden wir sicher bald wieder einen Dreier holen“, sagte Stefan Krämer.