Ausgangslage: Durch den 2:1-Arbeitssieg über den Chemnitzer FC vergangenen Samstag, landete der MSV Duisburg nicht nur den ersten Dreier seit der Coronavirus-Pause, sondern behauptete zugleich die Tabellenführung. Ausruhen konnten sich die Zebras darauf allerdings nicht. Der Vorsprung auf die Nicht-Aufstiegsplätze betrug vor dem Anpfiff auswärts gegen den 1. FC Kaiserslautern lediglich zwei Zähler. Die Pfälzer erwarteten die Meidericher mit dem Selbstbewusstsein aus sieben Punkten in den letzten drei Spielen.
Grünes Licht für Vermeij: Die angeschlagenen Vincent Vermeij und Marvin Compper erhielten beide grünes Licht für die Fahrt auf den Betzenberg. In die Startelf schaffte es allerdings nur Vermeij, der gegen Chemnitz passen musste. Compper nahm nur auf der Bank Platz. MSV-Trainer Torsten Lieberknecht nahm im Vergleich zum Samstag eine weitere Änderung vor. Max Jansen durfte von Beginn an ran. Dafür erhielten Connor Krempicki und, trotz seines sehenswerten Solotreffers, auch Lukas Daschner eine Pause.
Formationswechsel: Manch einer wird sich bei der Bekanntgabe der Startelf gewundert haben, wie die Formation denn auf dem Platz aussehen würde. Und in der Tat, Lieberknecht wich gegen den FCK von seinem üblichen 4-2-3-1 ab und ließ mit einer Dreierkette spielen. Jansen agierte dabei als zentraler Verteidiger zwischen Gembalies und Boeder und versuchte von dort, die Defensive zu stabilisieren und das Spiel aufzubauen.
Blitzstart: Der MSV kam gut in die Partie, ließ den Ball gut laufen und setzte den FCK früh unter Druck. Bereits nach neun Minuten folgte die verdiente Führung. Nach einem Fehlpass der Lauterer schickte Vermeij Leroy-Jacques Mickels links auf die Reise. Der 24-Jährige sprintete in den Sechzehner und zog trocken und eiskalt zum 1:0 ab (9.).
Analyse: Nachdem sich die Pfälzer zunächst nur durch Kontersituationen zu wehren wussten, fanden sie trotz Rückstand immer besser ins Spiel. Der MSV ließ sich davon verunsichern, wurde passiver und die Fehler häuften sich. Nachdem Schmeling den Ball im Aufbauspiel vertändelte, tänzelte der stark aufgelegte Florian Pick durch den Strafraum und ließ sich von Gembalies fällen. Timmy Thiele verwandelte den Elfmeter zum 1:1 (31.). Der FCK machte in der Folge das Spiel, die Duisburger die Tore.
[spm_gallery]{"gallery_id":"8856","matchday":"1","relay":"","src":"836540","season":"10"}[/spm_gallery] Eiskalte Zebras: Nach einem perfekt ausgeführten Eckstoß von Stoppelkamp nickte Vermeij die Kugel zur mittlerweile glücklichen Führung in die Maschen (39.). In der zweiten Halbzeit herrschte ein unverändertes Bild: Der MSV ließ sich fallen, den FCK gewähren und schlug erneut eiskalt nach einer Ecke zu. Dieses Mal fand Stoppelkamps Hereingabe Jansens Kopf (49.).
Ungestrafte Passivität: In allen vier Spielen nach dem Re-Start begann der MSV stark und erzielte das erste Tor. In allen vier Spielen wurden sie schnell unerklärlich passiv und mussten den Ausgleich hinnehmen, so auch gegen den FCK. Zwei perfekt ausgeführte Standards machten den Unterschied. Die Gastgeschenke, die der MSV um den ungewohnt unsicheren Weinkauf in zwei, drei Situationen verteilte, blieben ungenutzt.
Ausblick: Durch den zweiten Sieg in Folge konnte der MSV Duisburg die Tabellenführung behaupten und den Abstand auf die Nicht-Aufstiegsplätze auf vier Punkte vergrößern. Am Samstag (14 Uhr) sind die fünftplatzierten Würzburger Kickers in Duisburg zu Gast. Gegen die drittbeste Offensive der Liga wären die Zebras gut beraten, länger am Drücker zu bleiben.