Beim Fußball-Drittligisten Rot-Weiss Essen schaut man in dieser Woche nicht nur nach Saarbrücken, wo die Mannschaft von Trainer Christoph Dabrowski am Mittwoch (19 Uhr) beim 1. FC Saarbrücken den nächsten Schritt im Aufstiegskampf gehen will.
Am Mittwoch steigt auch die nächste Sitzung des Essener Rates. Hier soll unter anderem der Planungsbeginn für den Ausbau des Stadions an der Hafenstraße beschlossen werden.
Zuletzt gab es Zweifel, ob die Grünen dem Vorhaben zustimmen werden. Im ersten Schritt geht es um die Freigabe von Planungsgeldern - dem Vernehmen nach in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Nun geht es aber am Mittwoch nicht nur um den Ausbau des Stadions an der Hafenstraße, der Rat der Stadt Essen beschäftigt sich eingehender mit dem Sport in der Stadt. Für den Spitzensport und den Breitensport soll eine Initiative gestartet werden.
Neben dem Profisport halten wir die gesamte Sportlandschaft unserer Stadt im Blick. Das gilt für den vereinsgebundenen Sport und den Schulsport ebenso, wie für ungebundene Sport- und Freizeitangebote
Fabian Schrumpf
In einer Mitteilung erklärt Fabian Schrumpf MdL, Fraktionsvorsitzender der CDU-Ratsfraktion: "Der Ausbau der Stadionecken wird nun konkret geplant. Die Erhöhung der Zuschauerkapazität auf über 20.000 Plätze macht es möglich, nationale wie internationale Fußballspiele auszutragen oder Veranstaltungsort für Konzerte und Kulturveranstaltungen zu sein. Ausbau und Modernisierung können zudem den Wirtschaftsstandort Essen stärken. Neben dem Profisport halten wir die gesamte Sportlandschaft unserer Stadt im Blick. Das gilt für den vereinsgebundenen Sport und den Schulsport ebenso, wie für ungebundene Sport- und Freizeitangebote. Die Sanierung und Ertüchtigung bestehender Turnhallen und Sportstätten werden wir beschleunigen. Wir wollen, dass jedes Kind beim Übergang zur weiterführenden Schule schwimmen kann. Dazu beauftragen wir die Planung weiterer Lehrschwimmbecken. Die Schillerwiese wollen wir zu einer vorbildlichen Anlage für den vereinsunabhängigen Breiten- und Freizeitsport machen."
CDU und Grüne scheinen nun beim Thema Sport auf das Gaspedal zu drücken. Sandra Schumacher, Co-Fraktionsvorsitzende der Ratsfraktion der Grünen, berichtet: „Wir verbinden die Förderung von Schul-, Breiten- und Spitzensport mit finanzpolitischer Seriosität und Verantwortung für die nächsten Generationen. Deshalb stellen wir klar, dass der Schul- und Kita-Ausbau sowie deren Sanierungen nicht gefährdet werden darf. Wir sorgen dafür, dass künftig weniger Schulsport ausfällt und Vereine mehr Trainingszeiten bekommen."
Es soll also zum großen Wurf ausgeholt werden. Das Stadion Essen könnte umgebaut werden, die Schillerwiese am Stadtwaldplatz soll ein Vorzeigeplatz für den Breitensport werden, die Turn- und Sporthallen saniert werden, die Eishalle auf den Stand der heutigen Zeit gebracht werden.
Man darf gespannt sein, was am Ende alles umgesetzt werden kann - vor allem in welcher Geschwindigkeit. Und aus Sicht der Grünen natürlich: Wie energieeffizient kann das alles erledigt werden.
Stephan Neumann, Co-Fraktionsvorsitzender der Ratsfraktion der Grünen, fordert: "Die Klimaziele erreichen wir nur, wenn Sportanlagen von Energiefressern zu Energieerzeugern werden. Deshalb sind PV-Anlagen auf den Stadionecken ebenso Teil der Planung wie ein Verkehrskonzept, das auf Bus und Bahn, Fuß- und Radverkehr setzt. Die nun vorliegenden Signale von RWE, sich bei den Pachtzahlungen zu bewegen, macht ein „Ja“ zur Planung möglich. Einen Baubeschluss wird der Rat erst nach Abschluss der Planungen fassen, wenn eine verlässlichere Kostenberechnung vorliegt.“