Vor dem Heimderby gegen den MSV Duisburg beantwortete Christoph Dabrowski, Trainer von Rot-Weiss Essen, die Frage nach möglichen Offensivwechseln in der Startelf wie folgt: "Grundsätzlich haben wir immer eine Überlegung, Positionen zu verändern. Man macht sich im Vorfeld Gedanken, welche Spielertypen am besten zu den jeweiligen Spielen passen, auch zu einem emotionalen Derby wie gegen den MSV Duisburg."
Hintergrund der Frage: RWE hatte sich in den vergangenen Partien zwar defensiv stark verbessert im Vergleich zum Saisonbeginn präsentiert, aber in der Offensive ließ der Aufsteiger die nötige Zielstrebigkeit und Konsequenz vermissen. Speziell in den Spielen an der Hafenstraße fehlte zuletzt die Torgefahr.
Beim Aufstellungsbogen wurde schnell klar, dass der RWE-Coach seine Offensive im Vergleich zur 0:3-Pleite in Elversberg auf drei Positionen verändert hatte. Für Simon Engelmann (krank), Lawrence Ennali und Thomas Eisfeld starteten Ron Berlinski, Oguzhan Kefkir und Neuzugang Torben Müsel.
Diese Entscheidungen sollte Dabrowski nicht bereuen, denn RWE zeigte sich offensiv deutlich gefährlicher und spielfreudiger als in den vorherigen Heimpartien. Der beste Mann in der Offensive war aber ein Akteur, der schon in Elversberg spielte: Isaiah Young sorgte mit seinen Tempodribblings für Gefahr, war ein absoluter Aktivposten auf dem Flügel und ließ einzig die Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Gehäuse vermissen.
Ich hätte mir noch mehr Zug und Zielstrebigkeit in Abschlusssituationen gewünscht – gerade Richtung letztes Drittel. Da können und müssen wir zulegen. Insgesamt haben mir die Offensivspieler aber sehr gut gefallen.
Christoph Dabrowski.
Trotzdem reichte es nach 96 intensiven Minuten für die Essener nicht zum Heimsieg. José-Enrique Ríos Alonso (52.) brachte RWE durch einen Abstauber verdient in Führung und es sah alles nach einem Derbytriumph für die Hausherren aus – bis MSV-Kapitän Moritz Stoppelkamp das 1:1-Remis per Freistoß in der 89. Minute sicherte.
Entsprechend war die Stimmung bei Dabrowski und Co. getrübt. Mit der Offensivleistung zeigte sich der Fußballlehrer aber zufrieden: "Die Jungs haben ihre Aufstellung gerechtfertigt. Sie haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet. Wir haben fast nichts zugelassen und immer wieder auch versucht, Situationen nach vorne auszuspielen. Ich hätte mir noch mehr Zug und Zielstrebigkeit in Abschlusssituationen gewünscht – gerade Richtung letztes Drittel. Da können und müssen wir zulegen. Insgesamt haben mir die Offensivspieler aber sehr gut gefallen."
Dass Young und Müsel nach 80 Minuten ausgewechselt wurden, erklärte der Coach damit, dass die beiden Offensivspieler ermüdeten und durch frische Kräfte ersetzt werden sollten.