Für die Zweitvertretung von Borussia Dortmund geht es in der 3. Liga immer weiter bergab. Auch mit dem Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden (0:1) konnte der Negativtrend nicht gestoppt werden.
Während der 90 Minuten gegen den Aufstiegskandidaten erkannte Cheftrainer Christian Preußer erneut dieselben Baustellen der vergangenen Partien.
Eine davon sei die ausbleibende Effizienz vor dem Tor: „Wenn ich das Spiel jetzt analysiere, werde ich mich wiederholen, weil es in den letzten vier, fünf Partien ähnliche Spielverläufe waren. Natürlich nimmt dann auch der Frust zu, wenn wir unsere guten Möglichkeiten nicht nutzen“, erkannte der 39-Jährige.
Zunächst erwischte der Gegner aus Wiesbaden den deutlich besseren Start in die Partie und kam in Person von Johannes Wurtz (6. und 18. Minute) zu ersten Großchancen. Wehen-Coach Markus Kauczinski sehnte sich die Führung herbei: „Wir haben eine gute Halbzeit gespielt, in der wir nicht viel zugelassen haben und hatten gute Möglichkeiten über die Außen. Die größte Möglichkeit hatte Wurtzi, der nur die Latte traf. Insgesamt hatten wir eine gute Ballkontrolle mit gefährlichen Momenten, wo man sich als Trainer wünscht, dass eine dieser Möglichkeiten reingeht."
Diesen Wunsch wurde dem gebürtigen Gelsenkirchener bereits wenige Minuten nach dem Seitenwechsel erfüllt. Die von Kauczinski geforderte „Gier vor dem Tor und Effizienz im letzten Moment“ setzte Benedict Hollerbach beim 1:0-Führungstreffer (49.) prompt um. Im Anschluss, da waren sich beide Trainer einig, änderte sich der Spielcharakter. Preußer: „Der Gegner hatte etwas zu verteidigen, stand tiefer und ist auf Konter gegangen, die wir gut verteidigt haben.“
Im gleichen Zug kam der BVB II zu aussichtsreichen Tormöglichkeiten und erkämpfte sich mehr und mehr Spielanteile. Der verschossene Elfmeter von Justin Njinmah in der 63. Spielminute sei schließlich „der Höhepunkt“ gewesen, analysierte Preußer und ärgerte sich, weil im Endeffekt mehr drin war: „Wenn man das Spiel neutral betrachtet und die Tabellensituation ausblendet, dann habe ich keinen großen Unterschied gesehen. Unter dem Strich steht aber die Niederlage, mit der wir jetzt umgehen müssen.“
Wiesbaden hat mit dem Auswärtssieg den perfekten Start in die Rückrunde eingeleitet und mischt weiter mitten im Kampf und die Aufstiegsplätze mit. Trotzdem blieb etwas Kritik von Trainer Kauczinski, der den Sack gerne früher zugemacht hätte, nicht ganz aus: „Wenn du die Konter nicht gut ausfährst, bekommst du am Ende noch Situationen gegen dich, die dich zum Zittern und das Ergebnis ins Wanken bringen. Am Ende haben wir es dann verteidigt und konnten die Partie nach einer ausgeglichenen, zweiten Hälfte über die Bühne bringen. Der BVB hat hart gekämpft, was meinen Respekt verdient. Für uns war es ein hartes Spiel, welches wir am Ende aber bestanden haben.“
Die Dortmunder hingegen sind spätestens jetzt mitten im Abstiegskampf der 3. Liga angekommen. Nur 18 Punkte, Tabellenplatz 18, ungefährlichste Offensive der Liga - trotzdem bleibt Coach Preußer optimistisch: „Dass wir gegen einen Aufstiegsaspiranten ein gutes Spiel gemacht haben, macht uns Hoffnung. Wir blicken nach vorne und sind zuversichtlich, dass wir das alles hinbekommen.“