Gerne hätte der MSV Duisburg vor dem Auswärtsderby bei Rot-Weiss Essen noch einmal richtig Selbstvertrauen getankt. Doch nach dem erfolgreichen Jahresauftakt in Saarbrücken und der nun zweiten Heimniederlage in Folge sind die Zebras zurück auf dem Boden der Tatsachen. Bei der 1:2-Pleite gegen den VfL Osnabrück sah zunächst Ersatzkeeper Max Braune bei der Entstehung des 0:1 nicht gut aus, das 0:2 entstand in Folge eines Standards.
„Wir waren bis zum Rückstand gut im Spiel. Das zweite Gegentor hatte weniger mit falscher Staffelung, sondern viel mehr mit fehlender Verantwortung in der Zuteilung bei Standards zu tun“, kritisierte Torsten Ziegner. „Das sind Dinge, da kann man 100 Mal drüber reden oder sie trainieren. Die Aufgabe ist es, sie zu erledigen und wenn man das nicht tut, dann ist das ein No-Go. Das ist immer zu verteidigen und geht so nicht, dass man den Gegner zu einfachen Gegentoren einlädt“, wurde der MSV-Trainer noch deutlicher.
Was den 45-Jährige zudem mächtig nervte, war die Tatsache, dass seine Mannschaft derzeit große Schwierigkeiten hat, Rückschläge richtig wegzustecken und weiter druckvoll nach vorne zu spielen. Genau das ist den Zebras in dieser Saison vor heimischem Publikum nur selten gelungen. Der Mut habe gefehlt, analysierte Ziegner mit Blick auf die enttäuschende erste Halbzeit. Trotz aller Kritik zeigte der MSV im zweiten Durchgang eine deutlich bessere Leistung, belohnte sich nach dem schnellen Anschlusstreffer von Moritz Stoppelkamp am Ende allerdings nicht mehr mit einem Punkt, obwohl bei der auf Konter lauernden Mannschaft von Tobias Schweinsteiger phasenweise Verunsicherung zu spüren war.
Der Auftritt in den zweiten 45 Minuten lässt Ziegner mit Blick auf das bevorstehende Derby bei Rot-Weiss Essen positiv stimmen. „Die zweite Halbzeit bleibt haften. Wir haben gezeigt, dass wir an uns glauben und sind mit Überzeugung auf den Rasen gegangen sind. Da hat man gesehen, wozu die Mannschaft im Stande ist. Essen hat am Freitag ja auch verloren und einen Rückschlag hinnehmen müssen.“ Es bleibt spannend abzuwarten, was das Duell an der Hafenstraße für einen Ausgang nimmt. Fest steht: der Verlierer muss den Blick in der Drittligatabelle definitiv wieder nach unten richten.