Sebastian Mai hatte dem Duell gegen seinen ehemaligen Verein Dynamo Dresden (0:1) extrem entgegengefiebert. Doch am Ende war es für den Innenverteidiger des MSV Duisburg ein Spiel zum Vergessen. Ausgerechnet Mai wurde am Sonntag zum Pechvogel. Die spielentscheidende Szene ereignete sich nach 72 Minuten, als der Ex-Dresdener seinen Gegenspieler Kyrylo Melichenko bei einer Klärungsaktion im Strafraum mit dem Fuß im Gesicht traf. Ein klarer Elfmeter, den Stefan Kutschke eiskalt verwandelte. Obendrein sah Mai die fünfte Gelbe Karte und fehlt in der kommenden Woche gesperrt.
„Ich hatte schon das Gefühl, dass ich ihn irgendwie getroffen habe, konnte ihn aber nicht sehen, weil er von hinten kam und ich nur auf den Ball geschaut habe. Das war sehr unglücklich und keine Absicht. Aber es war ein klarer Elfmeter, keine Frage“, sagte der Unglücksrabe nach Abpfiff. Torsten Ziegner bewertete die Szene ähnlich. „Das war nicht sonderlich geschickt. Wenn der Fuß so hoch ist, muss man mit dem Pfiff rechnen.“
Nicht nur Ziegner und Mai hatten bis zur besagten Aktion einen defensiv ordentlichen Auftritt vor heimischem Publikum gesehen. „Ich hatte ein gutes Gefühl. Wir hatten schon Kontrolle über das Spiel und haben gut gegen den Ball gearbeitet“, resümierte Mai.
Mai fühlt sich bei Elfmeterentscheidungen benachteiligt
Wie Ziegner bemängelte auch der Abwehrhüne die fehlende Durchschlagskraft in der gegnerischen Hälfte. „Leider konnten wir das nicht so umsetzen. In der Trainingswoche hat es noch sehr gut funktioniert“, meinte Mai und ärgerte sich viel mehr über den nicht gegebenen Elfmeter nach dem Foul an Marvin Ajani im ersten Durchgang. „Den hätte ,Stoppel‘ zu 99 Prozent reingemacht. Dann steht es 1:0 und es wird ein völlig anderes Spiel. Es ist schade, weil es in den letzten Wochen schon mehrmals vorgekommen ist.“
Ziegner hingegen wollte sich über die Elfmeter-Diskussionen nicht zu sehr aufregen. Der MSV-Trainer, der von Schiedsrichter Lukas Benen wegen Meckerns sogar die Gelbe Karte zu sehen bekam, richtete den Fokus schnell auf die nächste Auswärtsaufgabe beim SC Verl am kommenden Sonntag. „Wir kriegen den Elfmeter nicht zurück. Damit müssen wir leben. Jetzt gilt es mit den gesunden Jungs weiter an der Gier zu arbeiten, das nächste Spiel unbedingt gewinnen zu wollen.“
Zwar kassierten die Zebras am Sonntag die zweite Pleite in Serie. Die richtige Reaktion auf die 1:4-Klatsche in München haben die Duisburger am Sonntag allemal gezeigt.