Es lief die 55. Spielminute im Kellerduell zwischen dem FC Viktoria Berlin und dem MSV Duisburg. Die Zebras kombinierten sich über die linke Seite mit viel Tempo nach vorne. Eine starke Vorlage von John Yeboah vollendete Kolja Pusch aus knapp 16 Metern zum 1:0. Dass ausgerechnet die beiden Mittelfeldakteure im Zusammenspiel für die Entscheidung und damit für den so wichtigen Duisburger Auswärtsdreier sorgten, war kein Zufall. Beide befinden sich aktuell in überragender Form und können mit Einzelaktionen jederzeit den Unterschied ausmachen.
Vor allem Pusch steht für den Duisburger Aufschwung und war nicht nur in Berlin der Mann des Spiels. Sein Treffer zum 1:5 in Kaiserslautern war nur Ergebniskosmetik. Beim 2:1-Heimsieg gegen Halle glänzte der 29-Jährige dagegen mit einem Traumtor und einer Vorlage. Sieben Assists stehen in dieser Saison bereits zu Buche. Der ehemalige Uerdinger schlägt präzise Flanken und bringt die ruhenden Bälle mit viel Schnitt vor das gegnerische Tor.
Standardspezialist Pusch traf für Duisburg im dritten Spiel in Folge
In den Wochen davor allerdings ließ der Offensivmann die nötige Konstanz in seinem Spiel vermissen. Pusch wurde phasenweise nur eingewechselt und schmorrte in der Rückrunde schon dreimal die kompletten 90 Minuten auf der Bank. „Wir wissen um seine Qualitäten. Mit seiner momentanen Leistung ist er für uns ein ganz wichtiger Spieler“, sagte Ralf Heskamp am Mikrofon von Magenta Sport.
Während der neue Geschäftsführer Sport am Wochenende noch keine Wasserstandsmeldung über die Zukunft von Flügelflitzer Yeboah abgeben konnte, besitzt Pusch bei den Zebras noch ein gültiges Arbeitspapier bis zum 30. Juni 2023. Der gebürtige Wuppertaler scheint endgültig beim MSV angekommen zu sein. „Die drei Punkte waren ein Meilenstein. Wenn wir die Leistung weiter bringen, dann werden wir auch noch ein paar Punkte holen, die uns den Klassenerhalt bescheren“, wird der Siegtorschütze auf der MSV-Homepage zitiert.
Stoppelkamp bei Comeback ohne Akzente
Schon gegen 1860 München am kommenden Sonntag (13 Uhr) könnte Duisburgs Nummer sieben wieder gemeinsam mit Moritz Stoppelkamp auf dem Platz stehen. Der MSV-Kapitän ersetzte Pusch im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark ab Minute 66. Nach seinem überstandenen Muskelfaserriss und einer 22-tägigen Verletzungspause konnte Stoppelkamp zwar keine Akzente mehr setzen, trainierte dafür unter der Woche jedoch wieder problemfrei. Hagen Schmidt möchte bei seinem Routinier nichts riskieren. „Bei muskulären Geschichten besteht immer ein kleines Restrisiko“, sagte der Trainer, der mit einem fitten Stoppelkamp in der Offensive die Qual der Wahl hat.