Seit nunmehr 507 Tagen hat RWO auswärts ligaübergreifend keinen Dreier mehr gelandet. Vor allem mit Blick auf das Restprogramm der Kleeblätter macht das nur wenig Mut. Denn von den letzten 15 Begegnungen sind acht in der Fremde, nur sieben finden vor den eigenen Fans statt.
Und da stellt sich natürlich sofort die Frage: Wie soll RWO sechs Punkte aufholen (wobei Oberhausen ein Spiel mehr hat als Teile der Konkurrenz beim schlechtesten Torverhältnis), wenn die Mannschaft auswärts bisher in elf Versuchen ganze fünf Törchen erzielt hat?
„Fußball ist nun einmal selten gerecht" Da nützt es auch nicht, dass sich alle Beteiligten einig waren, dass die Leistung in Heidenheim sehr ansprechend war. Anel Dzaka fasste treffend zusammen: „Fußball ist nun einmal selten gerecht. Aber auch wenn wir wieder eine Partie weniger haben, noch sind es genug Spiele. In denen müssen wir genau so aggressiv auftreten und an uns glauben. Dann schaffen wir auch die Wende.“
Aktuell klingt das etwas wie Durchhalteparolen, auch wenn noch 45 Punkte zu vergeben sind. Aber es deutet immer mehr darauf hin, dass sich die Verantwortlichen im Sommer mit dem zweiten Doppelabstieg der letzten sechs Jahre beschäftigen müssen. Abwehrmann Tobias Willers, der diesmal vor der Abwehr eingesetzt wurde, will davon allerdings noch nichts hören. Nach dem späten Gegentreffer in Heidenheim bilanzierte er: „Das war wieder sehr, sehr bitter, denn hier war mehr drin als ein Punkt. Und jetzt stehen wir wieder mit leeren Händen da. Aber wir müssen für uns sehen, dass wir zwei gute Spiele nach der Winterpause gemacht haben und daran müssen wir einfach anknüpfen.“
Pflichtsieg gegen Offenbach Und zwar in einer Woche gegen die Kickers aus Offenbach, die durch die 0:1-Heimpleite gegen den Chemnitzer FC einen herben Dämpfer im Kampf um den Aufstieg hinnehmen mussten. Für die Kleeblätter, die in Heidenheim kurzfristig auf die beiden Angreifer Mike Terranova (Haarriss im Mittelhandknochen) und Christopher Kullmann (muskuläre Probleme) verzichten mussten, schon fast ein Pflichtsieg, soll der Abstand zum rettenden Ufer nicht schon zu früh zu groß werden.
Bis dahin dürfte es für Coach Mario Basler die dringlichste Aufgabe sein, seine Mannschaft wieder aufzubauen, nachdem die Elf in Heidenheim nicht zum ersten Mal einen bitteren Nackenschlag kurz vor dem Abpfiff hinnehmen musste.