SF Lotte - RWO 0:0

Hinten hui und vorne noch pfui

Nach 90 Minuten stand es torlos 0:0 und beide Defensivreihen verdienten sich ein dickes Lob. Denn bis auf eine riesen Chance für Serkan Göcer, der alleine auf SFL-Keeper Bastian Görrissen zulief und scheiterte, gab es keine nennenswerten Szenen in den beiden Strafräumen.

RWO musste auf die verletzten Esda Razic, Florian Abel, Michael Melka (er steigt Mittwoch voll ins Training ein), Christopher Kullmann (er wird am Wochenende wieder voll dabei sein), Felix Schiller (Bluterguss auf dem Spann), Kevin Corvers und Junior Torunarigha (Muskelfaserriss) verzichten. Nach 60 Minuten musste auch Nedim Hasanbegovic angeschlagen raus, nachdem er in einem Zweikampf das Knie etwas gedehnt hat.

Daher nutzte RWO-Coach Theo Schneider die Partie, um wieder einiges zu probieren. Nach dem Abpfiff bilanzierte er: "Es war sehr, sehr intensiv. Teilweise bis an die Grenze des Erlaubten. Man hat der Truppe angemerkt, dass sie schon spritziger war als gegen Paderborn. Defensiv haben wir sehr kompakt gestanden, nach vorne ist noch Luft. Da fehlte sicher noch die Durchschlagskraft. Wir hatten eine Hundertprozentige, da muss man dann kaltschnäuziger sein, denn in der dritten Liga wird man auch nicht so viele Möglichkeiten bekommen."

Auf Seiten der Lotter gab es ein Wiedersehen mit zwei alten Bekannten. Denn Daniel Embers und Christoph Semmler stellten sich im Probetraining vor und kamen nach dem Wechsel zum Einsatz. Lottes Trainer Maik Walpurgis analysierte nach dem Spiel: "Es war ein intensiver Test. RWO hat uns über weite Strecken dominiert und hatte viel mehr Spielanteile. Wir haben ordentlich gestanden und wenig zugelassen. Man sieht aber auch, dass wir nicht die Qualität haben wie in der letzten Saison."

Trotzdem wird Lotte als einer der Aufstiegskandidaten der Regionalliga West gehandelt, auch von Schneider, der erklärte: "Lotte ist einer der Topfavoriten der Regionalliga, die bewegen sich schon fast auf Drittliganiveau." Lobende Worte, die Walpurgis aber nicht bestätigen wollte: "Wenn man sieht, wen wir verloren haben und wen wir dazu bekommen haben, dann kann man nicht davon sprechen, dass wir Aufstiegsfavorit sind. Wir haben zwei super Kicker an RWO verloren. Unseren Toptorschützen Tobias Willers und Timo Kunert, ein absoluter Stammspieler mit einer großen Siegermentalität. Zudem haben wir in der Breite verloren. Daher werden wir aufgrund unserer Ergebnisse hoch eingeschätzt. Aber mit dem Aufstieg werden wir nichts zu tun haben."

Daher sucht der Klub ja auch noch neue Spieler, Walpurgis über Embers und Semmler: "Unser finanzieller Rahmen ist eng, wir mussten den Etat kürzen. Chris war auf dem Posten, wenn er gefragt war. Embi hat solide gespielt. Und beide sind vor allem charkterlich top Jungs."