Bislang wollte sich Schalke-Trainer Dimitrios Grammozis nicht auf eine Nummer eins im Tor festlegen. Zumindest offiziell. Denn seine Entscheidungen im Trainingslager in Mittersill (Österreich) deuten daraufhin, dass er seine Wahl bereits getroffen hat.
Wechselten sich Ralf Fährmann und Michael Langer gegen die Landesligisten PSV Wesel-Lackhausen (8:0) und Sportfreunde Hamborn (14:0) noch ab, war es Fährmann, der gegen die qualitativ hochwertigen Gegner Zenit St. Petersburg und [article=526253]Schachtar Donezk (jeweils 0:0)[/article] in der Startelf stand. Zuvor berichtete bereits Sky, dass der 32-Jährige als Nummer eins in die Zweitligasaison 2021/2022 gehen würde.
Schalke-Keeper Fährmann überzeugt in moderner Rolle
Fährmanns Leistungen in Österreich sprechen dafür. Beide Male hielt er die Null. Gegen Schachtar wusste er besonders zu überzeugen. Fährmann dirigierte die konzentrierte Hintermannschaft lautstark, hielt souverän. Darüber hinaus war es auffällig, wie aggressiv und modern der ehemalige Kapitän seine Position interpretierte. Im Stile eines Manuel Neuer stand er sehr weit vor dem eigenen Gehäuse und stürmte heraus, sobald Gefahr im Verzug war. Gleich mehrere Male verhinderte er gegen Schachtar Donezk auf diese Art und Weise einen Rückstand.
Auch im Spielaufbau war Fährmann deutlich involvierter als gewohnt. Immer wieder versuchte Schalke - trotz Qualität und Störungsversuche des Gegners – sich geduldig und spielerisch zu befreien. Der Keeper spielte dabei eine tragende Rolle, demonstrierte im Passspiel Sicherheit und Präzision. "Das ist die Art und Weise, wie ich mir das vorstelle", wurde Grammozis hierzu vom Kicker zitiert.
Ein Testspiel hat der FC Schalke 04 noch zu absolvieren, am 16. Juli steigt gegen Vitesse Arnhem die Generalprobe, dann steht der Zweitligaauftakt gegen den Hamburger SV (Freitag, 23. Juli, 20.30 Uhr) an. Es scheint, als würde Fährmann dann zwischen den Pfosten stehen.
Doch wer sitzt auf der Bank? Zuletzt schien Michael Langer die Nase vorne zu haben, gegen Schachtar durfte Markus Schubert eine Halbzeit ran und wirkte ebenfalls sehr aufmerksam. Wer auch immer das Duell verliert, er wird sich womöglich nach einem neuen Arbeitgeber umsehen müssen. „Wie auch auf allen anderen Positionen spielt hier neben der sportlichen auch die finanzielle Bewertung eine ganz entscheidende Rolle“, sagte kürzlich Sportdirektor Rouven Schröder.