Beim Blick auf die Liste ehemaliger Trainer des FC Schalke 04 hätte man vermuten können, dass Domenico Tedesco als einer der ersten einen neuen Klub finden würde. Doch in den jüngsten Tagen übernahmen Andre Breitenreiter und David Wagner neue Posten. Und Domenico Tedesco? Der wird immer wieder mit Klubs in Verbindung gebracht, doch ergeben hat sich bis jetzt nichts Amtliches.
Tedesco wurde beim FC Schalke gefeuert und zuletzt bei Spartak Moskau gefeiert. Er entschloss sich selbst, nicht in Moskau zu bleiben. Der 35-Jährige hatte Spartak in der abgelaufenen Spielzeit auf Platz zwei und damit in die Champions-League-Qualifikation geführt. Im vergangenen Dezember hatte sich Tedesco gegen eine Vertragsverlängerung entschieden, auch mit Rücksicht auf seine Familie. Beim letzten Heimspiel hatte sich der Spartak-Trainer Mitte Mai mit einem Strauß Blumen, Tränen im Gesicht und einer Ehrenrunde von den Fans verabschiedet.
Noch immer beliebt auf Schalke
Und nun? Tedesco, den nicht wenige Schalke-Fans gerne als Trainer der Mission Wideraufstieg gesehen hätten, soll ein heißer Kandidat bei Lazio Rom gewesen sein. Das italienische Portal "calciomercato.com" hatte dies berichtet. Tedesco war offenbar einer der Kandidaten in der weiteren Auswahl als Nachfolger vom abgewanderten Simone Inzaghi (jetzt Inter Mailand). Letztendlich wurde er aber abgelehnt und Maurizio Sarri wurde jüngst als neuer Cheftrainer vorgestellt. Im Ausland ist der Name Tedesco aber weiter zu vernehmen. Wie "Fotomac.com.tr" berichtet, soll der Deutsch-Italiener einer der Kandidaten bei Fenerbahce Istanbul sein. Der Klub, bei dem der Ex-Schalker Mesut Özil am Ball ist, hatte sich von Erol Bulut getrennt und dann auf eine weitere Zusammenarbeit mit Interimstrainer Emre Belözoglu verzichtet. Auch der vereinslose Portugiese Luis Castro soll aber ein Kandidat sein. In Ralf Rangnick soll ein Ex-Schalker den Posten abgelehnt und Thomas Letsch von Vitesse Arnheim als neuen Trainer empfohlen haben. Zuletzt waren Gerüchte über Tedesco als Kandidat beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt zu vernehmen.
Die Verehrung von Tedesco hatte in den vergangenen Wochen in Moskau immer heftigere Züge angenommen. Die Fans verabschiedeten ihn auf Plakaten emotional, auch von den Vereinsbossen gab es nur Lobeshymnen. Normal ist das nicht - denn Spartak hat im russischen Fußball die größte Fanbasis und stets höchste Erwartungen an seine Trainer. Viele scheiterten daran - denn die goldenen Jahre, in denen Spartak regelmäßig Meister wurde (zehnmal russischer Meister plus zwölfmal sowjetischer Meister) liegen lange zurück. Seit 2001 gab’s nur noch einen Meistertitel in der Saison 2016/17. Der Ex-Schalker Tedesco hatte also ein ganz besonderes Standing.