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VfL Bochum: Zoller über Seuchenjahr, die Mannschaft und 2020

Spricht über seine Zeit beim VfL Bochum: Simon Zoller (
Spricht über seine Zeit beim VfL Bochum: Simon Zoller ( Foto: firo).
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Seit etwas über einem Jahr stürmt Simon Zoller (28) für den Zweitligisten VfL Bochum. In dieser Zeit lief es für den Verein sportlich schlecht, der VfL befindet sich im Abstiegskampf. Im exklusiven Interview mit RevierSport hat Zoller über sein erstes Bochum-Jahr, Fan-Kritik und den Ausblick auf die Rückrunde gesprochen.

Bei der Trainingseinheit vor dem Interview mit dieser Redaktion ballerte Bochum-Stürmer Simon Zoller gemeinsam mit Innenverteidiger Patrick Fabian immer wieder auf das Tor. Der 28-Jährige motivierte sich und Fabian bei jedem Schuss. Zoller brennt darauf, das sportlich mehr als schwierige Jahr 2019 vergessen zu machen.

Simon Zoller, seit etwas mehr als einem Jahr sind Sie nun Spieler des VfL Bochum. Wie lautet Ihre persönliche Bilanz? Wir müssen schon ehrlich sein und sagen, dass dieses Jahr sportlich nicht optimal gelaufen ist. Die Rückrunde vergangenes Jahr und auch die Hinrunde in dieser Saison - beides war nicht optimal. Ich persönlich hatte dazu mit zwei Verletzungen zu kämpfen. Ohne die hätte ich vielleicht noch mehr Spiele gemacht. Generell war mir wichtig, dass ich regelmäßig spielen kann und Verantwortung innerhalb der Mannschaft übernehme. Generell fühle ich mich gut und auch im Verein sehr wohl. Ich spüre, wie familiär der VfL Bochum ist und komme jeden Tag gerne anne Castroper. Dennoch war dieses erste Jahr für Sie in Bochum fast ausschließlich begleitet von negativen Schlagzeilen. Der VfL war eines der schwächsten Teams der zweiten Liga. Auch nach der aktuellen Hinrunde ist Abstiegskampf angesagt. Wo sehen Sie die Gründe? Ich finde, dass die Rückrunde der vergangenen Saison nicht zu vergleichen ist mit der Hinrunde in dieser Saison. Eigentlich sind wir sehr gut ins Jahr reingekommen, haben gleich das Derby gegen Duisburg zuhause gewonnen. Dann hatten wir aber eine schlechte Phase, null Punkte im Februar. Ein weiterer Grund: Wir hatten auch mit unglaublich vielen Verletzungen zu kämpfen, wovon auch einige Leistungsträger betroffen waren. Diese Saison ist es so, dass ein paar Dinge zusammengekommen sind. Welche? Es ist komplex. Zum Beispiel haben wir schon in der Vorbereitung zu viele Gegentore bekommen. Dann ist der Saisonstart misslungen, es folgte die Trainerfreistellung, wo wir uns auch als Mannschaft vorwerfen müssen, nicht gut genug funktioniert zu haben. Die Hochphasen waren bis dahin nur sehr spärlich. Ab dem Pokalspiel gegen die Bayern hatten wir eine gute Phase, in der wir ordentlich gepunktet haben. Diese Phase ist auch ein Gradmesser: So müssen wir auftreten, um in der Liga bestehen zu können. Wir haben gesehen und gemerkt, dass viel mit der Art und Weise zusammenhängt, wie wir ein Spiel annehmen. Das klingt so, als hätte es Spiele gegeben, in denen Sie und Ihre Mannschaft nicht alles gegeben hätten. Nein, so ist das nicht gemeint. Es geht kein Spieler auf den Platz und spielt extra schlecht. Jeder möchte immer gewinnen und gibt alles. Es ist aber manchmal so, dass es einfach nicht läuft. Und dann können individuelle Fehler große Auswirkungen haben.

Ist der Kader schlecht zusammengestellt worden? Ein Vorwurf, der in den Medien immer wieder auftaucht, dem ich aber energisch widerspreche. Am Ende sind wir als Mannschaft gefordert, dass wir zueinander finden und auf dem Platz alles geben. Wir müssen dafür sorgen, dass es funktioniert. Und das haben wir auch in der Phase nach dem Bayern-Spiel im Pokal getan. Ich glaube, dass wir so mit unserem Team auf jeden Fall die Kurve bekommen werden. Wir sehen, dass wir viele Tore schießen können. Jetzt gilt es, einige Schwankungen aus unserem Spiel zu bekommen. Wir haben einige Gegentore kurz vor Schluss bekommen oder mussten Rückständen hinterherlaufen. Diese Extreme müssen wir abstellen und als Mannschaft stabiler werden. Darauf muss in der Rückrunde unser Hauptaugenmerk liegen.

Vor dem Pokal-Spiel hat es mehrere Aussprachen mit der Mannschaft und den Verantwortlichen gegeben. Ein Thema dabei: einige Disziplinlosigkeiten. Ist der VfL Bochum wirklich undiszipliniert? Generell ist es in jeder Mannschaft wichtig, dass sie diszipliniert ist. Sowohl außerhalb als auch auf dem Platz. Bei einer Mannschaft mit 30 verschiedenen Charakteren gibt es immer wieder Reibungspunkte. Wichtig ist dann, es anzusprechen und Maßnahmen einzuleiten. Das wurde getan, es wurde besser. Und ganz ehrlich: Wir Jungs verstehen uns schon in der Kabine, wir sind alle Leistungssportler, entsprechend ehrgeizig. Und wenn es mal knallt, versucht man Lösungen zu finden.

Von den Fans gab es oft Kritik, zum Teil auch unter der Gürtellinie. Wie haben Sie das empfunden? Wir verstehen den Unmut der Fans natürlich. Sie reisen viel für uns, nehmen extrem viel auf sich. Und wenn sie dann so ein Spiel wie zuhause gegen Wiesbaden sehen, wo wir 0:3 zurückliegen, ist Kritik absolut verständlich. Als wir zum Beispiel nach dem Fürth-Spiel am Zaun standen, haben wir versucht, bei aller Emotion zu erklären, dass niemand mit Absicht Fehler macht oder schlecht spielt. Als Spieler weißt du immer, wann du mies gespielt hast. Wir alle sind uns der schwierigen Situation bewusst. Und ganz ehrlich: Wir sind auch keine schlechte Truppe. Wir haben gesehen, dass wir viele Spiele auch herumreißen und viele Tore erzielen können, dass wir Qualität haben. Es ist ja nicht so gewesen, dass wir durch die Hinrunde gestolpert sind und permanent sang- und klanglos verloren hätten. Wie gesagt: Wir müssen konstanter werden, die Extreme dürfen nicht mehr auftreten.

Vier Tore, drei Vorlagen, 15 Spiele - das ist Ihre persönliche Bilanz der Hinrunde. Zufrieden? Die Bilanz ist ordentlich. Ich hätte natürlich noch die eine oder andere Chance mehr reinmachen können, vielleicht sogar müssen. Aber generell definiere ich mich auch nicht ausschließlich über meine Tore - auch wenn ich gerne welche schieße. Mir ist wichtig, dass ich mir nie vorwerfen muss, nicht für die Mannschaft gekämpft zu haben. Ich versuche immer, viel zu arbeiten und auch defensiv zu helfen. Natürlich bleibt dann vielleicht mal die Offensive etwas auf der Strecke, aber das ist mir dann nicht so wichtig.

Warum wird 2020 ein besseres Fußball-Jahr für den VfL? Ich glaube, es war wichtig, dass wir alle mal Urlaub hatten, um die Köpfe freizubekommen und auch alles mal zu reflektieren. Das kann manchmal schon viel bewirken. Ich persönlich freue mich auf die Rückrunde und weiß, dass wir alle zeigen wollen, dass wir es besser können.

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