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Schindzielorz im großen RS-Interview, Teil 2

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Sebastian Schindzielorz, Geschäftsführer Sport des VfL Bochum, hat im großen Interview mit RevierSport über die aktuelle Krise, mögliche Missstimmung, seine Herangehensweise im Verein und über Visionen für die Zukunft gesprochen.

Im zweiten Teil geht es vor allem um die Person Sebastian Schindzielorz - als Verantwortlicher zwischen der Mannschaft und der Geschäftsführung - sowie die Entwicklung von Talenten beim VfL.

Herr Schindzielorz, wie ist Ihre Herangehensweise als Geschäftsführer Sport beim VfL? „Ich überlasse die Bewertung meiner Person grundsätzlich anderen. Es wird viel geschrieben und erzählt. Aber ich beherzige das Motto meines ehemaligen Meistertrainers Felix Magath, der da sagte: Jeden Tag sein Bestes geben.“

Sehen Sie sich denn als mannschaftsnah? „Für mich ist es grundsätzlich wichtig, nah an der Mannschaft zu sein, um auch Zusammenhänge zu erkennen, reinzuhören und Dinge zu spüren. Natürlich bin ich aber auch Geschäftsführer, das ist eine andere Ebene. Ich muss da mit den Spielern über grundsätzliche Dinge sprechen.“

Sie haben als Profi unter anderem dreimal den Aufstieg in die Bundesliga gefeiert, wurden 2009 Deutscher Meister. Inwieweit helfen Ihnen diese Erfahrungen jetzt? „Wenn es um inhaltliche Dinge geht, kann ich das mit meinen Erfahrungen als ehemaliger Profi verbinden. Wenn es aber um vertragliche Dinge geht, dann muss ich andere Aspekte in die Gespräche bringen.“

Sie sind ein Typ, der Emotionen in Gesprächen nicht verbirgt. Sprechen Sie in einer Krise, wie sie der VfL aktuell hat, auch mal Tacheles in der Kabine? „Da muss man differenzieren. Sportliche Dinge bespricht der Trainer mit der Mannschaft. Nach einem Spiel ist es demzufolge die Aufgabe des Trainers. Vor einigen Tagen habe ich aber in Absprache mit dem Coach in der Kabine gesprochen. Wir haben uns in dieser Woche auf allen Ebenen ausgetauscht. Sowohl mit der Mannschaft als auch mit den Verantwortlichen.“

[article=412668]Hier geht es zu Teil 1 des großen RS-Interviews mit Sebastian Schindzielorz[/article]

Wann müssen Sie Emotionen aber auch mal unterdrücken? „Wenn man über Verträge und Budget entscheidet, dann sollte man sich nicht von Emotionen leiten lassen. Solche Entscheidungen müssen rational getroffen werden. Es gibt aber auch Momente, in denen man emotional werden kann. Eine gesunde Mischung ist für mich dabei wichtig.“

Wo finden Sie Ihren Ausgleich in einer Phase wie dieser? „Letztlich habe ich einen Sieben-Tage-Job. Gerade in so einer Situation wie jetzt versucht man schnell, die Lösung zu finden. Ansonsten bin ich zwischendurch bei meiner Familie, das war es dann auch schon. Das ist aber auch völlig okay.“

Wie viel Ruhe finden Sie bei Ihrer Familie? „Ruhe ist bei zwei kleinen Kindern zwar relativ, aber die Familie tut natürlich immer gut.“

Im vergangenen Jahr hat der VfL keine Millionensumme durch Spielerverkäufe eingenommen. Davor war das seit der Saison 2010/11 immer der Fall. Talente sichten, entwickeln, verkaufen - muss das nicht aber der Weg sein? „Es muss immer ein Weg für den VfL sein, Talente zu integrieren. Im Idealfall natürlich eigene Talente. Wir müssen aber auch junge Spieler von außen dazu holen und hier entwickeln. Das hat der Verein oft gezeigt, dass das hier funktioniert. Man darf aber auch die vergangene Saison nicht ignorieren. Wenn man da zwei Sportdirektoren und vier Trainer hatte, dann ist es schwierig, eine vernünftige Planung vorzubereiten. Deswegen haben wir uns damals entschieden, auf Kontinuität zu setzen und den Großteil der Truppe zusammenzuhalten. Perspektivisch muss es aber auch ein Weg sein, Spieler nach Bochum zu holen und diese auf eine andere Ebene zu bringen.“

Wie kann das gelingen? „Wir brauchen in Bezug auf unser Talentwerk und den Profibereich eine Gesamtphilosophie. Es geht einmal darum, Werte zu vermitteln, aber auch um die sportlichen Prinzipien und Leitplanken. Dass man da dann auch mal kreativ wird, ist auch klar. Wir brauchen einen Wiedererkennungswert für die Spieler, damit auch die Integration in den jeweiligen Ebenen bis zu den Profis einfacher ist.“

Wie bewerten Sie die Durchlässigkeit eigener Talente zu den Profis - gibt es Verbesserungsbedarf? „Den gibt es immer, in allen Bereichen. Wir versuchen die Entwicklung junger Talente zu forcieren. Das Talentwerk ist erneut mit drei Sternen, also der höchstmöglichen Bewertung, ausgezeichnet worden. Das spricht für Qualität. Neun im Verein ausgebildete Spieler sind im Moment schon bei den Profis. Wir sind mit dem Talentwerk auf einem guten Weg und werden ihn weiter verfolgen.“

Aber auch schon am Ende? „Im Idealfall ist es so, dass wir die Jungs an der Hiltroper Straße entwickeln und sie werden lange Stammspieler beim VfL und gemeinsam geht es in obere Regionen. Das ist natürlich die Wunschvorstellung und an der versuchen wir zu arbeiten. Aber es passieren da auch Dinge zwischendurch, auf die man reagieren muss.“

Wie ist Ihr Verhältnis zu Trainer Robin Dutt, der schon länger als Verantwortlicher im Fußball tätig ist als Sie? „Wir tauschen uns jeden Tag aus, hier vor Ort oder an trainingsfreien Tagen per Telefon. Der Austausch ist sehr gut, gemeinsam mit dem Trainerteam haben wir ein sehr professionelles Verhältnis.“

Autor: Christian Hoch

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