Startseite » Fußball » 2. Bundesliga

Fortuna Düsseldorf
Das sagt Vorstands-Chef Schäfer über die 50+1-Regel

(0) Kommentare
Fortuna Düsseldorf, Esprit Arena, Fußballstadion, Fortuna Düsseldorf, Esprit Arena, Fußballstadion
Fortuna Düsseldorf, Esprit Arena, Fußballstadion, Fortuna Düsseldorf, Esprit Arena, Fußballstadion Foto: Griepenkerl
Fortuna Düsseldorf
Fortuna Düsseldorf Logo
18:30
1. FC Nürnberg Logo
1. FC Nürnberg
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | buwei.de

Fortuna Düsseldorfs Vorstands-Chef Robert Schäfer spricht im Interview mit dieser Redaktion über den Erhalt der 50+1-Regel und die Gefahr durch Investoren.

Robert Schäfer, Vorstandsvorsitzender von Fortuna Düsseldorf, plädiert seit jeher für eine Beibehaltung der 50+1-Regel. Der 42-Jährige erläutert seine Beweggründe und erzählt von schlechten Erfahrungen vor fünf Jahren beim TSV 1860 München, als Investor Hasan Ismaik einstieg.

Herr Schäfer, warum benötigt der deutsche Profi-Fußball keine Reform der 50+1-Regel? Weil wir in der bestehenden Regelungslage in Deutschland alles besitzen, was wir brauchen: Wir können Partner gewinnen und Mittel für einen Profiklub auftreiben, gerade wenn sich Geldgeber über einen längeren Zeitraum engagieren. Der Fall der 50+1-Regel wäre negativ für die Bundesliga gewesen, weil man nicht das erreicht hätte, was man sich davon verspricht. Auch den FC Bayern könnte man damit ja nicht einholen: Konkurrenten aus dem Mittelfeld müssten allein 200, 300 Millionen Euro mehr Umsatz machen, um an das Budget der Münchener heranzukommen. Damit kämen so irre Summen zusammen, dass sich die Frage nach einer Rendite für jeden Investor erübrigt hätte. Ein weiteres Problemfeld käme unmittelbar danach.

Welches? Jemand, der so viel Geld in einen Fußballverein steckt, würde diesen zur Projektionsfläche für sich selbst machen und letztlich dieses Interesse verfolgen. Zudem würde er kaum aus dem Fußball kommen, sondern sich dafür Ratgeber holen. Schlimmstenfalls einen Spielerberater, der dann als eine Art Schattensportdirektor fungiert. Das brächte die nächsten Interessenkonflikte.

Sie haben im Kicker plakativ formuliert, dass Sie als Familienvater Sorge hätten, was Sie ihren eigenen Kindern hinterlassen würden. Ja, weil die Traditionsvereine ein wichtiger Charakterteil des deutschen Fußballs sind. Es gibt schon vier Ausnahmen von der Regel, die in unsere Kultur übergegangen sind (VfL Wolfsburg, Bayer Leverkusen, TSG Hoffenheim, RB Leipzig; die Red.). Ich sehe keinen Änderungsbedarf, weil wir ein seit Jahrzehnten funktionierendes System besitzen, das den deutschen Fußball so erfolgreich gemacht hat.

Sie waren bei 1860 München 2013 in der Zweiten Liga in der Verantwortung und haben dort erlebt, wie es mit einem Investor nicht funktioniert... Der Einsatz des Investors erfolgte in einer Notsituation. Ich habe dort auf einer breiten Palette binnen kürzester Zeit erlebt, was man sich vorstellen kann – von der Fast-Pleite und dem Gehaltsverzicht der Mitarbeiter bis zum Einstieg von Aston Martin als Hauptsponsor. Ich habe gesehen, was passiert, wenn unterschiedliche Kulturen und falsche Erwartungshaltungen aufeinandertreffen. Und wenn der sportliche Misserfolg die persönliche Reputation aus Sicht des Investors gefährdet, kann es ständige Strategiewechsel geben.

Was nicht geplant war. Wir hatten damals einen professionellen Dreijahresplan aufgestellt, der aber unabgestimmt vom Investor nach einem halben Jahr geändert wurde, als der sportliche Erfolg nicht sofort da war. Da wollte er (Hasan Ismaik; d. Red.) plötzlich Sven-Göran Eriksson zum Trainer machen, der bekanntlich kein Deutsch spricht und wahrscheinlich drei bis vier seiner Co-Trainer mitgebracht hätte. So funktioniert der Fußball nicht. Das dem Geldgeber zu vermitteln, kann mühsam sein...

Eriksson ist nicht gekommen. Was haben Sie bei 1860 noch gelernt? Dass man sich nicht in völlige Abhängigkeit begeben darf. Der Verein hatte die Lizensierung ohne Investorengelder aus eigener Kraft geschafft, danach ging aber auch dem Verein die Entwicklung zu langsam, und er hat in große Namen investiert. Als die Münchener vergangene Saison hier in Düsseldorf antraten, waren nach meiner Vermutung – ohne dass ich es weiß – ein halbes Dutzend Akteure dabei, die mehr als eine Million Euro verdient haben. Am Ende stand der Abstieg in die vierte Liga. 1860 hat das also in jeder Hinsicht leider teuer bezahlt.

Würde ein Verein wie Fortuna Düsseldorf denn in zehn Jahren drei-, viermal verkauft worden sein? Das ist natürlich hypothetisch. Aber wenn ich höre, dass Investoren nur von der Wertsteigerung durch eine positive Entwicklung profitieren wollen, dann müssen sie doch irgendwann verkaufen. In England gibt es positive und negative Beispiele dazu. Je mehr Geld involviert wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass private oder finanzielle Interessen eine Rolle spielen.

Viele Fans haben am Donnerstag sicherlich aufgeatmet. Aber den Unmut über die teils schwachen Leistungen schmälert das nicht. Ich bin bei allen Befürwortern, die verlangen, dass wir den Fußball in der Bundesliga besser und die Liga interessanter machen müssen. Wir sollten auch die Qualitätsdebatte über den deutschen Fußball führen. Ich glaube fest daran, dass eine Verbesserung in den bestehenden Strukturen gelingen kann.

Deine Reaktion zum Thema
Dieses Thema im Forum diskutieren » (0 Kommentare)

Mannschaften

Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 FC St. Pauli 31 18 9 4 57:33 24 63
2 Holstein Kiel 31 19 4 8 61:37 24 61
3 Fortuna Düsseldorf 31 16 8 7 65:36 29 56
4 Hamburger SV 31 15 7 9 59:42 17 52
5 Karlsruher SC 31 13 10 8 62:45 17 49
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
7 Hertha BSC Berlin 16 7 6 3 40:21 19 27
8 Hannover 96 15 7 6 2 31:16 15 27
9 Fortuna Düsseldorf 15 8 3 4 26:18 8 27
10 1. FC Magdeburg 16 6 5 5 27:23 4 23
11 SC Paderborn 07 16 6 4 6 25:25 0 22
Pl. Mannschaft Sp g u v Tore Diff Pkt.
1 Holstein Kiel 15 10 3 2 29:12 17 33
2 Fortuna Düsseldorf 16 8 5 3 39:18 21 29
3 FC St. Pauli 15 8 4 3 25:19 6 28
4 SC Paderborn 07 15 7 3 5 24:25 -1 24

Transfers

Fortuna Düsseldorf

Fortuna Düsseldorf

31 A
FC Schalke 04 Logo
FC Schalke 04
Samstag, 27.04.2024 20:30 Uhr
1:1 (0:0)
32 H
1. FC Nürnberg Logo
1. FC Nürnberg
Freitag, 03.05.2024 18:30 Uhr
-:- (-:-)
33 A
Holstein Kiel Logo
Holstein Kiel
Samstag, 11.05.2024 20:30 Uhr
-:- (-:-)
32 H
1. FC Nürnberg Logo
1. FC Nürnberg
Freitag, 03.05.2024 18:30 Uhr
-:- (-:-)
31 A
FC Schalke 04 Logo
FC Schalke 04
Samstag, 27.04.2024 20:30 Uhr
1:1 (0:0)
33 A
Holstein Kiel Logo
Holstein Kiel
Samstag, 11.05.2024 20:30 Uhr
-:- (-:-)

Torjäger

Fortuna Düsseldorf

# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 18 118 0,7
2 10 169 0,4
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 6 171 0,5
2
Felix Klaus

Sturm

5 211 0,4
# Name Tore Min./Tore Tore/Sp.
1 12 91 0,9
2 7 116 0,5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5

Neueste Artikel