Das Trikot hatte Stefano Celozzi in den Katakomben des Bochumer Ruhrstadions schon ausgezogen. Im blauen Thermo-Shirt stand er in der Mixed-Zone und gab nach 90 gespielten Minuten Interviews. Seine Nummer 21 prangerte in weißen Buchstaben auf der Brust. Diese scheinbar alltägliche Situation für einen Profifußballer durfte der etatmäßige Kapitän des VfL Bochum zuvor zwei Monate lang nicht mehr erleben. Denn der letzte Startelfeinsatz von Celozzi lag bis zur Partie gegen Nürnberg genau diesen Zeitraum zurück. Beim Unentschieden gegen den Tabellenführer durfte Celozzi als Rechtsverteidiger ran. Und das tat ihm sichtlich gut.
„Natürlich spiele ich gern“, sagte Celozzi und lachte: „Auch auf der Position.“ Schon vor zwei Wochen hatte der damalige Interimstrainer und heutige Co-Trainer Heiko Butscher angekündigt, dass er Celozzi als Rechtsverteidiger und nicht als Mittelfeldspieler sieht. Auf seiner Stammposition zeigte „Cello“ über die volle Distanz, dass er die schwierige Situation mit dem VfL Bochum angenommen hat. Gleichzeitig wurde aber auch deutlich, dass ihm noch etwas der Rhythmus fehlt. Doch nicht nur ihm ist dieser abhandengekommen, auch die Offensive der Bochumer findet nicht zu sich selbst.
Dutt kennt die Probleme der Mannschaft
Gegen Nürnberg reichte es wieder nicht für einen Treffer: „Wenn das Spiel 0:0 ausgeht, dann liegt es daran, dass wir kein Tor geschossen haben. Es wäre fulminant gewesen, wenn wir dreifach gepunktet hätten. Wir müssen jetzt das wenige Positive mitnehmen. Es war nur ein Punkt.“ Die Lösung für die Offensiv-Probleme sieht der Günzburger im neuen VfL-Trainer Robin Dutt.
„Der Trainer weiß, woran er mit der Mannschaft arbeiten muss. Es bleibt wenig Zeit. Wir können jetzt nicht mehr viel einstudieren. Es geht jetzt darum, das Optimale herauszuholen. Das versucht der Trainer mit uns“, sagte der Abwehrspieler nach dem Spiel. Für Celozzi bleibt die Situation auch nach dem Punktgewinn gegen den Ligaprimus prekär: „Wir können die Tabelle lesen. Die Mannschaft hat die Situation angenommen. Wir haben zu wenig Punkte. Wir müssen versuchen, gegen Ingolstadt dreifach zu punkten.“