Ein königlich anmutendes Gefährt parkte auf dem standesgemäßen Platz für die Mannschaftsbusse des Gegners vor dem Geschäftsgebäude des VfL Bochum. Für eine Nacht und einige Stunden nur. Wenn man es so will: Die Stars von Real Madrid starteten vom Bochumer Zweitliga-Boden aus ihren Champions-League-Ausflug zum großen Nachbarn des VfL, zu Borussia Dortmund.
Der nächste Gästebus, der hier stehen wird, kommt aus Sandhausen am Samstag, 14. Oktober; und zuvor macht sich der VfL selbst auf die Reise. Es geht zum KSV Holstein Kiel, der den Schwung des Aufstiegs mitgenommen hat. Fünf Siege, ein Remis, zwei Niederlagen, zuletzt daheim gegen den FC St. Pauli (0:1), das bedeutet: Rang drei.
Kiel hat eine eingespielte Mannschaft
Und weil die „Störche“ über eine eingespielte Mannschaft verfügen, verwundert es kaum, dass ein Ex-Bochumer noch nicht richtig zum Zug gekommen ist. Tom Weilandt wechselte spät nach Kiel, auf Leihbasis bis Saisonende, bisher hat es der Flügelstürmer auf einen Kurzeinsatz gebracht. Beim 2:1-Heimsieg gegen Kaiserslautern durfte Weilandt für rund 25 Minuten ran. In den letzten drei Partien zählte er zum Kader, blieb aber auf der Bank. Weilandt ist ja bekanntlich nicht der einzige Profi, der vom VfL in diesem Sommer zu einem Zweitliga-Konkurrenten gewechselt ist.
Dominik Wydra schlug beim FC Erzgebirge Aue sofort ein. Er ist Leistungsträger in der Verteidigung, der 23-Jährige baut als zentraler Defensivmann oft das Spiel mit auf. Einmal wurde er vom Magazin „Kicker“ zum „Spieler des Tages“ gekürt – nach dem 3:1 gegen Nürnberg, als er das 1:0 erzielte. Wydra sah das erste Spiel gegen Düsseldorf noch von der Bank aus, danach verpasste er keine Minute mehr, trotz der Trennung von Trainer Thomas Letsch nach drei Runden. Erst spät in der Transferperiode, nach dem 3:2-Heimsieg seines Ex-Klubs VfL gegen seinen neuen Klub Dynamo Dresden, wechselte Peniel Mlapa zu den Sachsen. Der Angreifer schaffte es sofort in den Kader, wurde zweimal eingewechselt und spielte zweimal von Beginn an im Auge des Sturms - wie zuletzt beim aufregenden 3:3 in Darmstadt, als der nach 77 Minuten ausgewechselte Mlapa drei Tore von außen beobachten musste. Erst traf ja Dresden zum 3:1, in der Nachspielzeit schaffte Darmstadt aber noch das 3:3. Ein Tor hat der Nationalspieler von Togo noch nicht erzielt für Dynamo.
Ebenfalls in der 2. Liga geblieben ist Nils Quaschner. Vom Glück verfolgt ist der Angreifer beim bisher starken Fast-Absteiger der Vorsaison noch nicht. Knieprobleme warfen ihn zurück, so fehlte er ja auch beim 2:0-Erfolg gegen Bochum. Erst in den letzten beiden Partien stand er wieder im Kader. Bisher hat Quaschner erst einen Acht-Minuten-Einsatz vorzuweisen, am zweiten Spieltag wurde er gegen Fürth eingewechselt.