Um 18.30 Uhr treffen die Meidericher Fußballer in der ersten DFB-Pokalrunde auf Ligakonkurrent 1. FC Nürnberg. Die Zebras gehen mit viel Selbstbewusstsein in die Partie. „Wir werden in die nächste Runde einziehen“, sagt Kapitän Kevin Wolze.
Regensburg schaltete am Samstag mit Darmstadt 98 einen Bundesliga-Absteiger aus, Holstein Kiel bezwang mit Eintracht Braunschweig die Mannschaft, die in der letzten Saison in der Relegation am VfL Wolfsburg scheiterte. Der MSV Duisburg hat es heute mit dem Spitzenreiter der 2. Liga zu tun. Nürnberg besiegte zum Auftakt den 1. FC Kaiserslautern mit 3:0 und setzte sich danach 1:0 in Regensburg durch.
Auch wenn die Tabelle nach zwei Spieltagen nur wenig aussagt, zählt MSV-Trainer Ilia Gruev die Franken schon jetzt zum Favoritenkreis der Liga. „Wenn sie so weitermachen, werden sie bis zum Schluss oben mitspielen“, sagt der 47-Jährige. Den Gegner stark reden – das ist ein probates Mittel, um die Sinne zu schärften. Auch Nürnbergs Trainer Michael Köllner greift gerne zu diesem Instrument. Als gesetzte Mannschaft hätte der Club auch ein unterklassiges Team erwischen können. Aber Glücksfee Sebastian Kehl bescherte den Franken den MSV. „Mit Duisburg haben wir das härteste Los gezogen, das man sich vorstellen kann“, sagt Köllner. „Wir müssen in Duisburg den besten Fußball zeigen, um dort bestehen zu können.“
Keine Rotation Das gilt im Umkehrschluss auch für den MSV Duisburg. Die Zebras kamen nach dem Pokalfinale vor sechs Jahren nie weiter als in die zweite Runde. Aus sportlicher und aus wirtschaftlicher Sicht würde es dem MSV gut zu Gesicht stehen, mal wieder ein Achtel- oder Viertelfinale zu erreichen.
Der MSV, der die Nürnberger vor drei Jahren als Drittligist mit 1:0 in der ersten Runde bezwang, will ähnlich mutig wie in den ersten beiden Punktspielen auftreten. Zudem geht es weiterhin darum, dass sich die Stammformation einspielt. Vor diesem Hintergrund wird Trainer Gruev auch nicht die Rotationskurbel anwerfen. So ist auch nicht zu erwarten, dass Ersatztorwart Daniel Davari heute ein „Zückerchen“ erhält und im DFB-Pokal sein Saisondebüt feiern wird.
Neuzugang Lukas Fröde, der im Spiel gegen Bochum gesperrt war, wird demnach in die Mannschaft zurückkehren und mit Fabian Schnellhardt die Mittelfeldzentrale besetzen. Denkbar sind allerdings Veränderungen auf der Außenbahn. Rechtsverteidiger Nico Klotz hatte gegen Bochum viele Probleme, und Cauly Souza vernachlässigte in beiden Spielen seine defensiven Pflichten. Tugrul Erat, Ahmet Engin und Andreas Wiegel stehen bereit, um ihre Qualitäten einzubringen.
Brandstetter in guter Form In der Offensive wäre es konsequent, weiter auf das Duo Borys Tashchy/Simon Brandstetter zu setzen. Tashchy erzielte unlängst gegen Bochum sein erstes Zweitliga-Tor und will heute nachlegen. Brandstetter war nicht nur der Vorlagengeber des Ukrainers, sondern präsentierte sich auch ohne Torerfolg als fleißiger Arbeiter. Das war „Brandy“ schon immer – doch selten war der frühere Erfurter derart präsent wie in den Spielen gegen Dynamo Dresden und den VfL Bochum.
Der MSV Duisburg rechnet heute mit 14 000 Zuschauern. Darunter werden 1000 Anhänger der Nürnberger sein. Trotzdem setzt Ilia Gruev auf die Unterstützung der Fans: „Wir werden mit viel Power und positiver Energie in das Heimspiel gehen.“