Doch obwohl die Hoffnungen des VfL, im Kampf um die Plätze zwei und drei noch einmal eingreifen zu können, sich von Woche zu Woche minimieren, ist sich der Mittelfeldspieler immer noch sicher, dass sein Team noch eine Chance hat: „Nichts ist unmöglich.“
Dies gilt auch für seine persönliche Zukunft. Denn Bochums Nummer 22 ist nur für eine Spielzeit von der TSG Hoffenheim ohne Kaufoption ausgeliehen, besitzt danach noch einen Vertrag bis 2018 in Hoffenheim. Janik Haberer: „Ich weiß wirklich nicht, wo ich in der kommenden Saison spielen werde.“ Mögliche Szenarien: Er spielt mit Hoffenheim in Liga eins oder zwei. Das Gleiche könnte dann auch in Bochum so sein. Oder Hoffenheim verkauft ihn am Ende der Saison an einen anderen Klub. Fakt ist: In jungen Jahren ist Haberer sehr begehrt. Und Sorgen braucht er sich nun wirklich nicht zu machen. Christian Hochstätter, der Haberer in der U23 der TSG entdeckte, adelt seinen Shooting-Star: „Er ist vor neun Monaten aus der Regionalliga zu uns gekommen. Wir haben ihn sehr erfolgreich integriert und er war quasi vom ersten Tag Stammspieler. Das spricht für seine Entwicklung.“ Und dann fügt er nachdenklich hinzu: „Ich kann derzeit wirklich nicht einschätzen, ob wir ihn halten können.“
Dabei könnte sich der gebürtige Allgäuer durchaus mit einem Verbleib an der Castroper Straße anfreunden. „Ich fühle mich in Bochum sehr wohl. Es passt alles. Der Ruhrpott ist nicht der schlechteste Ort, um zu leben. Es fällt auch leicht, sich mit dem VfL zu identifizieren.“
Und so versucht er sich Woche zu Woche zu empfehlen. Und steckt auch Rückschläge wie am vergangenen Sonntag gegen Bielefeld weg. „Der Handelfmeter gegen mich war laut TV-Aufnahmen eine klare Fehlentscheidung, denn der Ball springt vom Knie an die Hand. Da kann ich gar nichts machen.“
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„Gemacht“ hat Haberer für den VfL schon eine ganze Menge. Drei Tore und fünf Vorlagen in der Liga zwei sind für einen Profi-Fußball-Debütanten schon beachtlich. Und sein Pokaltreffer bei 1860 München im Dezember war Gold (Geld) wert. Und damit noch nicht genug. Haberer: „Bei sieben Punkten Rückstand auf Nürnberg müssen wir hellwach sein. Der „Club“ lässt auch noch Punkte liegen. Dann müssen wir da sein.“
Haberer ist „da“. Sein Lebensmittelpunkt ist längst Bochum. Doch ob er auch in der kommenden Spielzeitz noch beim VfL spielen wird, ist völlig offen. Das hängt auch davon ab, welche Pläne Hoffenheims neuer Chefcoach Julian Nagelsmann hat. Haberer: „Ihn kenne ich nur vom Sehen. Als U19-Trainer hat er damals öfter mal beim Profi-Training zugeschaut.“ Aber vielleicht schafft Christian Hochstätter es ja auch, Haberer fest zu verpflichten. Ein ähnlicher Coup ist ihm vor gut einem Jahr mit Michael Gregoritsch gelungen, der dann mit einem Gewinn von 1,75 Millionen Euro an den Hamburger SV weitertransferiert wurde.