Allerdings dürfte der Sonnenschein, den Neu-Trainer Taskin Aksoy bei seiner ersten Trainingseinheit empfing, eher angenehme Begleiterscheinung gewesen sein.
Denn von sonnigen Zeiten ist der Zweitligist derzeit weit entfernt. Zumindest wenn man Helmut Schulte und seinen Vorstandskollegen folgt, die sich für eine Entlassung des bisherigen Cheftrainers Oliver Reck entschieden hatten.
Vor der Einheit am Mittwochvormittag richteten zunächst Vorstandschef Dirk Kall und Manager Schulte das Wort an die Mannschaft, danach stellte sich der Interimstrainer vor. Und brachte dann auch gleich andere Trainingsmethoden mit auf den Platz. Aksoy zeigte mit lautstarken Kommandos und Korrekturen, wie er sich das alles vorstellt. „Wir müssen den Spaß am Fußball zurückgewinnen, daher haben wir viel mit dem Ball gemacht. Es war auch direkt Feuer drin, der erste Eindruck ist positiv. Es hat richtig Spaß gemacht“, sagte der 47-Jährige.
Irgendwie war es dann doch ganz schnell gegangen bei Fortuna Düsseldorf. So schnell, dass nach der Reck-Entlassung noch kein wirklicher Nachfolger parat stand. Ähnlich schnell könnte vielleicht auch Aksoy seinen Platz auf der Trainerbank der Profis wieder los sein. „Alles ist möglich, nichts ist unmöglich“, erklärte Schulte. Was sogar heißen kann, dass es einen neuen Cheftrainer noch vor dem Spiel am Sonntag beim 1. FC Heidenheim (13.30 Uhr) geben könnte.
Dass zunächst U23-Trainer Aksoy die ersten beiden Trainingseinheiten als Verantwortlicher für das Profiteam leitete und nicht etwa Co-Trainer Joti Stamatopoulos, sei durchaus ein fester „Plan B“ in der Schublade gewesen. „Es war immer klar, dass er unsere erste Lösung ist, wenn so etwas oder Ähnliches passiert“, sagte Schulte. Zumal Aksoy laut dem Manager gute Arbeit „im eigenen Haus“ geleistet habe.
Allerdings war das bisher ein Regionalliga-Team aus vornehmlich Nachwuchsspielern, am Mittwoch sah sich der Interimstrainer mehr als zwei Dutzend Berufsfußballern gegenüber – und einem Trainerstab, der bis auf den entlassenen Reck unverändert geblieben ist. Ein Problem? Aksoy verneint: „Ich bin ein leidenschaftlicher Trainer. Dabei ist es völlig egal, ob ich die U13, die U23 oder die erste Mannschaft trainiere.“