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MSV: DFL-Bescheid
"Das ist die größte Katastrophe"

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MSV Duisburg: Entsetzen, Trauer, Fassungslosigkeit
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Die 111-Jährige Geschichte des MSV ist kurz davor, ausgelöscht zu werden. Die Zebras haben als einziger Klub keine Lizenz für die neue Saison erhalten.

Die Fans demonstrierten noch am späten Mittwochabend vor der SLR-Arena, breiteten Spruchbänder gegen die Vereinsführung aus, zündeten Pyrotechnik, rissen Fahnenmäste nieder und setzten eine Hellmich-Fahne in Brand.


In der nüchternen Stellungnahme der DFL heißt es: „Der Lizenzierungsausschuss des Ligaverbandes hat im Rahmen der Prüfung der Bedingungserfüllung einstimmig entschieden, dass der MSV Duisburg den Nachweis der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit für die Saison 2013/14 zum Stichtag 23. Mai 2013, 15.30 Uhr, nicht erbracht hat. Daher kann dem Klub keine Lizenz für die 2. Bundesliga erteilt werden. Diese Entscheidung ist verbandsintern endgültig.“

Was der genaue Grund für diese Entscheidung ist, wird sich erst klären, wenn den Zebras die schriftliche Begründung Anfang nächster Woche zukommt. Bis dahin haben sich die Verantwortlichen aller Gremien einen Maulkorb verpasst, sind abgetaucht und zu keiner Stellungnahme bereit. Die Funktionäre äußerten sich nur in einer schriftlichen Stellungnahme: „Der MSV ist weiterhin der festen Überzeugung, die Bedingungen erfüllt zu haben.“


Das war auch kurz nach Fristablauf der Fall. Zwar hat Roland Kentsch die Unterlagen, die den Lückenschluss von rund 2,5 Millionen Euro testieren sollten, erst zehn Minuten vor Fristende per Mail eingereicht, doch der Geschäftsführer war danach frohen Mutes, dass die Bedingungen erfüllt seien. Ein Trugschluss.

Die Zebras haben jetzt nur noch eine Möglichkeit, die Entscheidung anzufechten. Sobald die Stellungnahme der DFL vorliegt, kann der MSV innerhalb einer Woche das ständige Schiedsgericht anrufen. Scheitern die Meidericher auch hier, wird das Urteil rechtskräftig und der SV Sandhausen würde als Tabellen 17. den Platz der Duisburger einnehmen.

"Unsere Zukunft – und die des MSV – ist null und nichtig"

Ein Szenario, mit dem sich Ex-Chef Walter Hellmich nicht anfreunden will. „Ich verstehe die ganze Sache überhaupt nicht“, schimpft der Sponsor: „Das ist die größte Katastrophe, die ich jemals erlebt habe. Hätten mir die Verantwortlichen am vergangenen Donnerstag gesagt, dass sie noch mehr Geld brauchen, hätte ich es auch gegeben. So ist das alles einfach nur unfassbar!“

Dieser Meinung ist auch Kosta Runjaic, schließlich haben sowohl die Trainer als auch die Spieler nur Verträge für die Zweite Liga und wären somit arbeitslos. „Mein Telefon steht nicht still, mich rufen die Spieler und Berater an. Ich kann ihnen aber auch nichts sagen“, kommentiert Runjaic. Torwartcoach Sven Beuckert bringt es derweil auf den Punkt: „Unsere Zukunft und die des MSV ist null und nichtig.“ Sportdirektor Ivia Grlic ist ebenfalls schockiert: „Diese Nachricht kam wie aus heiterem Himmel. Jetzt gilt es, die Chance, die wir noch haben, zu nutzen.“

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