Bochums Journaille rümpfte damals schon die Nase und verabschiedete den Ex-Nationalspieler bereits vor der Saison Richtung Tribüne. Doch der sagte stets: „Wenn ich gesund bin, spiele ich.“
Er sollte Recht behalten. Auf der Innenverteidigerposition schon überzeugend, zeigt der Ex-Kölner nun, dass er auf der Sechser-Position seinen ersten Wohnsitz hat. Gegen Cottbus schlüpfte er in die Rolle des Mädchen für alles. Konsequent räumte er vor der Abwehr auf und war gleichzeitig Angriffsmotor. Wenn Sinkiewicz auf Grund seiner früheren Knieprobleme angeblich gehemmt sein soll, dann wirkte sein Auftritt am Sonntag wie eine Wiederauferstehung nach einer Wunderheilung.
Während sich der Routinier noch über zwei verschenkte Punkte ärgerte, befand RevierSport: Sinkiewicz war der Mann des Spiels – doch der wollte davon nichts hören. „Ich ärgere mich, dass es nicht zum Sieg gereicht hat. Es ist unglücklich, wie wir die Gegentore bekommen haben. So ein Treffer wie das 0:1 fällt vielleicht alle zehn Jahre“, winkte Sinkiewicz ab.
Aller guten Dinge sind drei. Nach zwei Aluminium-Treffern mit der Stirn saß der dritte Kopfball zum 1:2 Anschlusstreffer und leitete die erfolgreiche Aufholjagd ein. Fast wäre dem 27-Jährigen sogar noch ein weiterer Treffer gelungen, doch Cottbus-Keeper Thorsten Kirschbaum war auf dem Posten. „Bei der ein oder anderen Szene fehlte mir das Glück. Letztlich ist das 2:2 für uns wichtig für die Moral, das gibt uns ein wenig Selbstvertrauen“, erklärte Sinkiewicz.
Ein Spiel Sperre
Den nächsten Schritt beim FC St. Pauli muss der VfL ohne seinen am Sonntag Besten bestreiten. Nach einer Stunde sah Sinkiewicz die fünfte Verwarnung und ist am Millerntor gesperrt. Sportvorstand Jens Todt: „Da wird uns Lukas fehlen. Er hat einmal mehr unterstrichen, dass er für uns auf vielen Positionen eine wichtige Stütze ist.“
Sinkiewicz will eine Woche später wieder seinen Beitrag zum Bochumer Aufschwung leisten: „Wir müssen sehen, dass wir aus dem Keller der zweiten Liga kommen. Da hilft der eine Punkt gegen Cottbus nicht wirklich weiter.“